Probleme bei Motoransteuerung mit Attiny

Programmierung und Hardwaredesign mit Arduino, AVR, PIC und Konsorten.

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KäseBällchen
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Registriert: Do 10. Sep 2009, 23:27

Probleme bei Motoransteuerung mit Attiny

Beitrag von KäseBällchen »

Moin!

Ich habe ein sehr merkwürdiges Problem, das bei mehreren meiner Projekte auftaucht. Genauer gesagt immer dann, wenn ich gleichzeitig einen Attiny und einen Motor laufen habe. Mein Aufbau sieht immer folgendermaßen aus: Der IC (z.B. Attiny 85-20) hat seinen eigenen Puffer (0.22F Speicherkondensator); über eine Diode (1N 4001) wird sichergestellt, dass der Motor da nicht ran kann. Der Puffer ist so ausgelegt, dass der IC mindestens 30 Sekunden damit laufen kann, selbst wenn die Stromquelle völlig ausfällt (oder der Motor sämtlichen Saft frisst).

Sobald der Motor die Stromquelle stark beansprucht, produziert der Tiny allerdings ab und zu Fehler (bei vollem Speicherkondensator). Ich bin mir nach einiger Auswertung ziemlich sicher, dass die Software dabei jedes Mal an einen völlig zufälligen Punkt im Programmcode springt.

Fehlerbetrachtung:
Der Motor kann definitv nicht an den Reservestrom vom IC, hab ich nachgemessen. Brown-out-Detektion kann am Problem ebenfalls nichts ändern. Am Programm selbst kann es garantiert nicht liegen, denn selbst wenn man ein zweizeiliges Programm schreibt, finden manchmal Sprünge über den Programmcode hinweg statt. Solange der Motor nicht läuft UND die Stromquelle stark belastet, tritt niemals ein solcher Fehler auf. Der Fehler tritt auch niemals auf, wenn der Motor zwar die Stromquelle stark belastet, dabei aber galvanisch vom IC getrennt ist. Das Problem ist auch unabhängig davon, ob der Motor vom IC oder anderweitig angesteuert wird. Völlige Blödheit beim Schaltplan schließe ich halbwegs aus, da das Problem wie gesagt in mehreren Projekten bei mir auftaucht.

Die Ursache scheint zu sein, dass bei Betrieb des Motors kurze Spannungsschwankungen am IC eintreten. Diese gehen allerdings nie unter den Betriebsbereich des ICs! Derartige Spannungsschwankungen entstehen natürlich auch, wenn die Stromquelle manuell entfernt wird - das löst aber nie einen Fehler aus! Der Controller läuft dann einfach wie geplant aus seinem Puffer weiter.

Ich bin ehrlich gesagt völlig ratlos, weil sowas in mein Weltbild nicht reinpasst. Was kann bei einem IC einen zufälligen Sprung in den Programmcode auslösen, selbst wenn die angesprungene Position eigentlich garnicht planmäßig zugänglich ist? Gibt es in Attinys irgendeine mir unbekannte Sicherheitsfunktion, die auf winzigste Rückkopplungen aus dem Motor reagiert?
Und selbst wenn, müsste doch eigentlich ein Reset ausgelöst werden, was mir nur recht sein kann.
Kann ich abgesehen von der Brown-out-Detektion noch Vorkehrungen treffen, um bei einem verwirrten IC im Zweifelsfall einen Reset auszulösen bevor er irgendwelchen Mist bauen kann?

Ich bin für alle Ideen und Vorschläge von Euch sehr dankbar!

Und ich bin recht neu in Sachen Controller - also bitte nicht hauen falls die Lösung für Euch offensichtlich ist!

Freundliche Grüße
KäseBällchen
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raphTec
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Re: Probleme bei Motoransteuerung mit Attiny

Beitrag von raphTec »

Wenn das ein Bürstenmotor ist, ist das Bürstenfeuer wohl dein Problem. Hast du mal ein Oszi irgendwo an die Versorgung gehängt?
Bürstenfeuer-Müll kommt eigentlich überall rein, vermutlich reicht eine Leiterschleife irgendwo, an der das Oszi misst.
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Daniel
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Re: Probleme bei Motoransteuerung mit Attiny

Beitrag von Daniel »

Du könntest mal versuchen einen Entstörkondensator parallel zum Motor zu schalten.

So in etwa:

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vh2012
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Re: Probleme bei Motoransteuerung mit Attiny

Beitrag von vh2012 »

Ja ich bin auch der Meinung das das auf jeden Fall Störungen vom Motor sind (hatten wir da net Schon nen thread :gruebel: ). Musst dann halt testen ob die Entstörung reicht. Ansonsten hast du denn IC auch direkt an den Pins mit nem 100 nF Keramikkondi zwichen + und - gesichert? Das sollte man auf jeden Fall tun!
Ansonsten wie gesagt testen :mrgreen:

Mfg Victor
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ferrum
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Re: Probleme bei Motoransteuerung mit Attiny

Beitrag von ferrum »

Wie Daniel schon geschrieben hat einerseits den Motor Entstören. Das größere Problem wo ich denke dass du hast ist dass du vrmlt. einen Goldcapkondensator am uC hängen hast. Das ist Prinzipiell auch nicht Falsch aber Diese Art von Kondensator hat leider einen extrem hohen ESR d.h wenn der uC tatsächlich mal Strom brauchen sollte zieht er diesen nicht komplett aus dem Kondensator sondern über deine Diode direkt aus der Versorgung wenn dann natürlich diese dann durch den Motor Versaut ist hat der uC die Arschkarte Gezogen.
Ich würde dir empfehlen Bau eine Motorentstörung wie Daniel schon geschrieben hat.
noname.pdf
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Und die dann baust du zwischen den Kondensator und die Diode noch eine Ferritperle und Paralel zu deinem GoldCap baust du noch einen low ESR Elko mit 100-1000uF und an jeden Versorgungspin vom uC baust du noch einen 100nF Keramik oder Folienkondensator am besten als SMD und Möglichst nahe an den Versorgungspin hin. Wenn es dann immer noch Probleme Geben sollte könntest du auch noch die Diode Durch einen Spannungsregler ersetzen.
Der nächste Punkt ist dann natürlich das Platinlayout Leistungs und Steuerungselektronik sollten möglichst weit auseinander sein alle Leitungen möglichst kurz und eine Möglichst Großflächige Massefläche.
KAFFEE SCHWARZ
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