dieses Projekt habe ich im "Thread der kleinen Projekte" schon mal vorgestellt. Da das Projekt hier aber anscheinend sehr gut ankommt, mache ich doch noch einen extra Thread dafür auf.
Erstmal der Link zu der Projekt-Seite: http://www.mikrocontroller.net/articles ... stortester
Das ist ein automatischer, mikrocontrollergesteuerter Transistortester.
Die Bedienung ist denkbar einfach: Bauteil an die 3 Test-Pins anschließen und Start-Knopf drücken. Das Gerät ermittelt dann automatisch den Bauteil-Typ und die Anschlussbelegung.
Der ganze Test-Vorgang dauert übrigens unter einer Sekunde.
Folgende Bauteile werden bisher unterstützt:
NPN und PNP-Transistoren, N-und P-Kanal-MOSFETs (Anreicherungs- und Verarmungstypen), N und P-Kanal-JFETs, Dioden (auch Doppeldioden), kleine Thyristoren und Triacs und Widerstände (ca. 180 Ohm bis 920 kOhm). Also eine ganze Menge...
Bei NPN- oder PNP-Transistoren wird auch noch der Verstärkungsfaktor und bei Mosfets die (ungefähre) Gate-Schwellspannung angezeigt.
Auch interne Schutzdiden (wie bei Mosfets üblich) werden erkannt und angezeigt.
Die Schaltung ist auch recht einfach. Schaltplan gibt es unter dem genannten Projekt-Link.
Wen es interessiert: Die Story, wie dieses Projekt entstaden ist:
Eigentlich hat mich die "übliche Prozedur" beim Basteln schon immer genervt: Man sieht auf einer Platine ein einem bisher unbekanntes Bauteil. Na gut, wenn es 3 Beine hat, dann ist es vermutlich irgendein Transistor. Aber was für einer? NPN? PNP? Oder doch ein FET? Und wie ist die Anschlussbelegung...
Also PC anwerfen und Datenblatt suchen. Dort nachschauen und das Bauteil erstmal mühsam per Multimeter testen oder gar eine kleine Testschaltung aufbauen. Wenn es dann heil ist, war die ganze Arbeit fast umsonst (ich meine beim kaputte Geräte reparieren).
Dann habe ich zu Beginn des Jahres im neuen Reichelt-Katalog einen automatischen Halbleitertester gesehen (http://www.reichelt.de/?ARTICLE=81766).
Da habe ich mir gedacht "Sowas muss ich auch haben...". Aber über 65€ für so ein Teil? Nein danke!
Irgendwann so Mitte März (2009) habe ich dann mal viel Zeit gehabt und angefangen, so einen Halbleitertester selbst zu bauen. Die Schaltung ist ja recht einfach, abder die Software zu programmieren war gar nicht so leicht. Naja, aber nach ein paar Tagen lief es dann so halbwegs und seitdem wurde es stetig weiter verbessert.
In den gut 2 Monaten, die ich diesen Tester jetzt schon habe, hat er mir schon sehr gute Dienste geleistet.
Hier noch mal ein Foto von dem Tester, eingebaut in ein (ein wenig hässliches) Gehäuse aus der Grabbelkiste:

Der verwendete Mikrocontroller ist übrigens ein ATMega8.
Und jemandem aus dem mikrocontroller.net-Forum hat der Transistortester so gut gefallen, dass er in seinem Shop (für 10,99€) Platinen dafür anbietet: https://www.it-wns.de/themes/kategorie/ ... 7&source=2
Der Tester ist übrigens für Betrieb mit einer "normalen" 9V-Batterie vorgesehen. Das ist auch ein Vorteil gegenüber dem Reichelt-Tester. Der braucht recht scwer erhältliche 12V-Spezialbatterien, die auch noch verflucht wenig Kapazität (so 45mAh) haben und damit auch schnell leer sind...