Update von Windows 10 läßt HP Scanjet 6300c nicht laufen

[Mofi]

Nein, warum sollte ich?
Niemand erwartet, dass Geräte von anfang der 90er noch von Microsoft unterstützt wird. Win 10 kam aber im Juli 2015 auf den Markt.
Darf Microsoft entscheiden, dass Geräte von heute auf morgen nicht mehr eingesetzt werden dürfen, obwohl technisch nichts dagegen spricht?
Das wäre ja, als würd ich mir ein Auto nach dem Stand der Technik kaufen, der Hersteller die versprochenen Grenzwerte nicht einhält und die Regierung mir die Benutzung des Gerätes verbietet. Das wäre doch absurd!

Wer bestimmt, Was ein Konzern wie MS darf und was nicht?

Grüße, Mofi.

[Heisath]

Sag mal liest du eigentlich was ich schreibe oder willst du nur gerne weiter große Konzerne hassen?
Weil letzteres ist ok, nur dann sag es und ich antworte nicht mehr.

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Es geht nicht darum, dass Microsoft "beschließt" das ein Gerät nicht mehr zu funktionieren hat. Es geht darum,
dass sie doch keine Chance haben bei jedem Update die Kompatibilität mit allen existierenden Geräten zu prüfen.
Geschweige denn, dass es Aufgabe des Betriebssystemherstellers ist, sicherzustellen das Peripherie unterstützt wird.

Dafür gibt es sog. Kompatibilitätsmatrizen aus denen kannst du ablesen für welche Betriebssysteme der Hersteller ein Gerät anbietet.
Und wie Physikfan oben schrieb:

Die letzten offiziellen Treiber für den HP ScanJet 6300c von HP sind nur für Windows XP:

ScanJet 6300c / cse / cxi / 6350c / cse / cxi / 6390c PrecisionScan Pro Software / Treiber - SCSI und USB Windows XP 95.27M
ScanJet 6300C / 6350C / 6390C-Serie PrecisionScan Pro-Treiber Update und Button Fix - USB und SCSI Windows XP 487.5k

Somit sind die vom Scannerhersteller gegebenen Treiber nur für Windows XP geeignet. Dafür gibt es dann auch den Hersteller-Support.

Dass die gleichen Treiber nun auch auf Windows Vista, 7, 8, und bis vor kurzem 10 liefen mag ja Glück sein.
Aber erwarten kannst du ganz sicher nicht, dass XP Treiber (14 Jahre alt) noch auf Windows 10 laufen.


lg,
count-doku, over-and-out

[Mofi]

Nu bleib mal locker
Und erklär mir, warum durch ein Update des gleichen BS plötzlich ein Gerät nicht mehr funktioniert. Bisher war es so, dass ein Gerät mit einer Win Version funktioniert hat oder eben nicht. Es weden wohl kaum alle aktuellen Druckertreiber umgeschrieben, auch wenn Windows ein größeres Update bekommt. Ich sehe nicht, wo der Mehraufwand ist, ältere Geräte funktionsfähig zu lassen. Auf der Canon Seite steht auch, dass mein Drucker nicht mehr unterstützt wird. Läuft trotzdem. Natürlich wollen die Konzerne nicht, dass ihre Geräte ewig benutzt werden. Und wenn ich dieses Vorgehen kritisiere, bedeutet dass nicht pauschal alle großen Konzerne zu "hassen". Es ist einfach moralisch und ökologisch nicht in Ordnung, die Weiterbenutzung eines funktionierenden Gerätes zu unterbinden. Manche Geräte funktionieren ja auch mit älteren Treibern, technisch scheint es keine Hürden zu geben. Es ist einfach nicht gewollt.

Grüße, Mofi.

[Multi-kv]

Ist schon ein schwieriges Thema

Ich denke nicht, das MS hier absichtlich die Unterstützung bestimmter Treiber versagt, sondern vermutlich schlicht und einfach irgendwelche Funktionsbibliotheken umgeschrieben oder teilweise durch andere ersetzt hat und der alte Treiber findet dann bestimmte Funktionen nicht mehr. Es ist nur sehr unglücklich, das bei einem blossen Upgrade der gleichen BS-Version ein Treiber dann einfach nicht mehr funktioniert. Es wäre natürlich schön und wünschenswert, wenn ein BS-Hersteller so etwas im Vorfeld etwas gründlicher prüft, aber bei der Vielzahl der kursierenden Treiber für Alt- und Uraltgeräte wäre das tatsächlich etwas viel verlangt.

In der Konsequenz muß man einfach bei jedem Update sehr vorsichtig sein und automatische updates möglichst ganz ausschalten bzw. für den Notfall eine Recovery-Version bereithalten. Oder man fuchst sich in die Materie ein und schreibt selbst einen Treiber - den könnte man dann an alle Betroffenen weiterverkaufen

[Physikfan]

Ich finde Eure Diskussion spannend und ich finde, es hat auch jeder von seiner Warte aus recht.
Meiner Meinung ist der schwarze Peter bei HP, die die Treiber nicht updatet und die kein Interesse daran haben, dass ein gutes Gerät ewig weiterläuft und kein neues gekauft werden muß.

Das ist der Fluch der Digitalisierung, dass Hardware, an und für sich technisch okay, durch nicht vorhandene Updates, verschrottet werden muß, und die Wirtschaft wieder neue Hardware verkaufen kann.
Daher ist meine Wertschätzung für alte HP und Tektronix Geräte, die noch repariert werden können und die ohne Software laufen, mehr als berechtigt.

[MaxZ]

Morgen,


Mal ganz abgesehen davon, dass es im Interessen eines jeden skrupelosen Wirtschaftler ist, so viel wie möglich so oft wie möglich so teuer wie möglich zu verkaufen, ist es durchaus verständlich, dass besonders in der rasant fortschreitenden digitalen Welt nach 10, 20 Jahren nicht mehr alles funktioniert.
Im genannten Fall fallen mir haufenweise Gründe ein, warum ein 14 Jahre alter Treiber nicht mehr ordentlich arbeiten kann. Vielleicht (unwahrscheinlich aber nicht unmöglich) setzt der HP Treiber auf irgend einen Murks oder einen Trick, der damals funktionierte, um irgendwelche Begrenzungen der damaligen Standarts zu umgehen. Wäre denkbar; man denke an HDMI und Dolby Vision. Bevor HDMI das Übertragen von Zusatzdaten wie Dolby Vision (und Dolby Atmos glaube ich auch) unterstützte, hatte Dolby bereits Lösungen parat. Ob sich in 14 Jahren überhaupt noch eine Dokumentation dieser Umsetzung finden lässt, um die Kompatibilität mit derartigen Geräten zu wahren? Als Betriebssystemhersteller würde ich definitiv nicht für jedes Update jeden einzelnen Treiber jeder Firma für jedes Gerät auf mögliche Murkse untersuchen, und jedes Schlupfloch - das vielleicht auch Sicherheitsprobleme und/oder Stabilitätsprobleme birgt - beibehalten.
Um mal ein konkretes Beispiel zu geben. Wir hatten im Informatikunterricht die Aufgabe, auf einer Zeichenfläche zu malen, und bei bedarf die Zeichenfläche wieder zu löschen. Zum Löschen war eigentlich vorgesehen, sie gänzlich weiß zu übermalen. Einer aber fand eine kürzere Lösung: er setzte einfach den Pointer zur Zeichenfläche auf "null". Das heißt, jeder Zugriff auf die Zeichenfläche lief fortan ins leere - oder wer weiß wohin. Es funktionierte aber, weil der Compiler oder Windows (keine Ahnung wer) dann automatisch eine neue Zeichenfläche anlegte und den Pointer reparierte. Nie und nimmer würde ich von Microsoft oder sonst wem verlangen, noch in 14 Jahren einen solchen "Quick 'n dirty" Trick zu unterstützen - bzw. sämtliche gemurkste Lösungen, die durch Zufall irgendwann in den letzten 14 Jahren mal funktioniert haben. Zumal diese Verhaltensweisen für andere durchaus Probleme stellen können. Vielleicht will ja auch jemand, der den Pointer im genanten Beispiel auf "null" setzt, dass er auch so verbleibt und nicht automatisch verändert wird.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass das Gerät ein Protokoll nutzt, das in den 90er vielleicht Standart war, aber längst abgelöst wurde und seit 10 Jahren - mal abgesehen von den damaligen Geräten - völlig bedeutungslos ist. Mit dem Gedanken an Übersichtlichkeit, Fehleranfälligkeit, Sicherheit muss man sich fragen, wie weit will ich veraltete Standarts weiterhin unterstützen.
Stell dir vor, im Druckerprotokoll findet jemand eine gravierende Sicherheitslücke, die es ermöglicht über die Schnittstelle auf Daten zuzugreifen, auf die niemand zugreifen soll (so wie es mit KRACK bei WPA geschehen ist), deinen PC abstürzen zu lassen, oder was auch immer. Das Protokoll wird kein Update erhalten weil es vielleicht nicht abwärtskompatibel wäre und es die entsprechenden Gremien überhaupt nicht mehr gibt. Das Gerät bräuchte vielleicht einen neuen Kommunikationschip um das umzusetzen, oder, oder, oder...
Ich zumindest möchte nicht unbedingt in meinem System die gesammelten Probleme und Sicherheitslücken von Protokollen aus den letzten 20 Jahren haben.
Gleiches gilt auch für die Hardware: wie groß wären Computer wohl, wenn immer noch jede Schnittstelle seit den 90er vorhanden wäre? Bedenke, dass Centronix, Parallel Port und alle Vorgänger der PCI Schnittstelle nicht klein waren...

Am wahrscheinlichsten ist, dass Microsoft an irgendeiner Systembibliothek gearbeitet hat, und eine der zahlreichen Änderungen sich nicht mit dem Treiber verträgt - und sei es auch nur, dass eine Funktion umbenannt wurde - bzw jetzt eine andere Funktion übernimmt. Die legitimen Gründe für solche Änderungen entsprechen ziemlich dem, was ich bereits für Schnittstellen aufgezählt habe.
Dazu sei nur gesagt, dass XP ein 32Bit Betriebssystem war und eigentlich (!) mit der Umstellung auf 64Bit alle 32Bit Treiber nicht mehr funktionieren dürften. Dass sie es trotzdem noch tun liegt an einem Haufen Übergangslösungen die mehr und mehr verschwinden werden.

Mit all dem will ich Microsoft und Gerätehersteller nicht uneingeschränkt in Schutz nehmen. Auch mir schmeckt vieles nicht, was die machen und ich halte auch längst nicht alles für die beste Lösung. Möglich ist ja auch, dass Microsoft etwas vermurkst hat und damit die Kompatibilität verloren ging.
Trotz allem kann ich die Hersteller genau so wenig pauschal verteufeln. Zumindest für manche - nicht unbedingt erfreuliche Änderungen - gibt es gute und legitime Gründe.


Liebe Grüße,
Max

[Heisath]

Wenn man jetzt mal von der Suche nach Gründen oder den Schuldigen absieht, gibt es doch mindestens 3 einfache Möglichkeiten, wieder zu scannen:

1. man nutzt eine Software, die den Scanner noch kann

[...] bei dem oben genannten HP gibt es wohl eine Kompatibilität des Scanners in einem drittanbieter Programm ohne den Treiber dafür zu benötigen.
http://www.hamrick.com/vuescan/hp_scanj ... nformation

2. man setzt sich in Virtualbox (kostenlos) eine Windows XP, Vista oder sonstwas Maschine auf. Einen alten Key wird man ja vermutlich noch haben. Oder halt ein Win10 mit dem gleichen Key wie auf dem Host und deaktiviert in der VM die Internetverbindung. Dann kann man den Scanner halt nur in der VM nutzen und muss die gescannten Dokumente rauskopieren
3. man kauft sich einen neuen Scanner (so viel kosten die nun echt nicht)