Thread der kleinen Projekte

Für Basteleien, Messgeräte und physikalische Experimente.

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Mofi
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Mofi »

Was soll ich dazu sagen? Eure "kleinen" Projekte sind ganz schön groß!

Was wiklich kleines:

Shunt zum Strom messen für arme Bastler wie mich:

[ externes Bild ]

Ist aus dünnem Edelstahlrohr (?), hat etwa 10 Milliohm. Wird bei 30A kaum warm. Ist natürlich nicht besonders genau ;)


Grüße, Mofi.
Oh ja. So fängt es an. Aber der Weg von einem legitimen Verdacht zu blindem Verfolgungswahn ist weitaus kürzer als wir denken.
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Multi-kv
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Multi-kv »

Hallo Mofi,
Edelstahl ist nicht unbedingt das beste Material für einen Shunt weil der Temp.koeffizient des elektr. Widerstandes relativ groß ist.
Wenn das Ding richtig heiß wird verdoppelt sich der Widerstand nahezu. Dazu muß er aber auch fast auf Rotglut kommen.
Den genauen Kaltwiderstand kannst Du doch recht genau messen, indem Du eine beliebige kleine Spannung anlegst und den Strom misst.
Die Spannung dabei genau an den Anschlußpunkten des Shunts messen. Du brauchst allerdings eine sehr niederohmige Stromquelle kleiner Spannung.
Evtl. Schweißtrafo über Variac langsam hochfahren.
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Bastl_r
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Bastl_r »

Hi
In dem Fall, wenn er jetzt schon sagen kann, dass sich das Rohr kaum erwärmt denke ich, dass er mal abgesehen von einem Chinashunt keinen billigeren bekommen kann.
Was ich noch empfehlen möchte :
Trenne Leistungsanschluß vom Messanschluß! Also weiter außen nochmal zwei Löcher setzen an denen Du den Strom zuführst. Die jetzigen Anschlüsse dienen dann nur noch der Messung. So minimiert Du auch thermoelektrische Effekte.

bastl_r
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kilovolt
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von kilovolt »

Hallo Mofi,

das ist eine kreative Idee ;-)

Um einen möglichst geraden Wert zu erhalten, kannst Du den Shunt ggf. auch etwas anschleifen. Wir machen das manchmal in der Praxis so bei Messgeräten, bei denen der Shunt durch Überlast etwas gedriftet hat. Funktioniert meist sehr gut, wenn man das vorsichtig macht. Natürlich geht das nur dann, wenn der Shunt tendenziell etwas zu niederohmig ist. Das seitliche Anschleifen nimmt etwas Material weg und erhöht seinen Wert damit geringfügig.

Beste Grüsse
kilovolt
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Mofi
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Mofi »

Vielen Dank für eure Antworten.

Hab nur kurz "probiert" und beiseite gelegt. Schau mir die Röhre noch genauer an, bastel grad was anderes :oops:

@Multi kv: Ich will nicht erst Eier drauf braten, sonder zügig messen, so dürfte die Erwärmung keine große Rolle spielen. Ein Messshunt füe Arme darf etwas ungenau sein ;)

@ bastl_r: Das hätte ich wohl besser so machen sollen. Aber auf der einen Seite ist kein Platz mehr. Lässt sich Edelstahl einfach löten?

@kilovolt: Sicher nicht meine Idee. Das Rohr lag noch rum, und professionelle Shunts sind ziemlich teuer.
Deine Ansprüche an eine genaue Messung möchte ich (nicht) haben. :hihi:
Will das einfach mal ausprobieren. Wenn das +- 10% hinkommt, bin ich schon zufrieden ;)

Grüße, Mofi.
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Multi-kv »

Hast schon Recht, Mofi, ich habe auch schon etliche Shunts aus Edelstahldraht gebastelt! :-)
Man muß nur wissen, das sie mit der Temperatur ziemlich driften - man könnte es sogar vorher ausrechnen und einkalkulieren.
Edelstahl lässt sich mit normalem Elektroniklot praktisch gar nicht löten, da hält nichts. Ich weiß nicht sicher, ob es dafür spezielle Weichlote gibt, evtl.?
Was aber sehr gut hält ist Hartlot, z.B. Silberlot - dazu brauchst Du aber ca. 800 - 900 Grad (Bunsenbrenner, Gasbrenner).
Und man braucht ein spez. Flussmittel (Fontargen) - das gibt dann super haltbare Verbindungen.

Hatte mal im Praktikum in einer Schlosserwerkstatt gearbeitet und mußte HF-Hartlöten. Das war praktisch so ein Induktionsspulen-Heizgerät nur etwas größer und mit einigen kW-Leistung. Die HF wurde mit einer großen Spezialröhre erzeugt, die dann irgendwann kaputt war und es mußte eine neue beschafft werden. Das ist 30 Jahre her - damals war die Halbleiterwelt wohl noch nicht soweit :-) Die Kupferspule gab es in div. Formen und Größen und sie wurde mit Wasser unter hohem Druck gekühlt! Ein Stahlteil da hineingehalten (konnte bis ca. 300 g haben) war in wenigen sek. glühend!

Edelstahl kann man aber auch prima punktschweißen :-)
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gamerpaddy
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von gamerpaddy »

Warum nicht einfach die zu messende leitung mit 2 nadeln / elektroden auf einer definierten länge anstechen? billiger könnte ich mirs nicht vorstellen^^
:wurst:
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Alexander470815
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Alexander470815 »

So ich habe gleich zwei Projekte fertig bekommen.
Einmal das Verbindungskabel für eine TPH 060 Turbo Pumpe.
[ externes Bild ]
So richtige Pläne habe ich dafür noch nicht, erstmal soll ein Argon Laser neu befüllt werden.
Ob die Pumpen (habe auch noch eine TPH 240) laufen ist noch ungewiss, habe sie in meinem Wichtelpaket bekommen, sollen aber laufen.

Und dann habe ich noch ein mobiles Netzteil zusammen gebaut:
[ externes Bild ]
Fünf DC/DC Wandler (isoliert) und ein DPS5015 Step down Modul vom Chinesen.
Netzteil ist ein Emerson Network Power das 54V bei 33A aus dem Ärmel schüttelt.
Da das Netzteil kein Lüfter hat ist unten ein 92mm Lüfter der selber Temperatur geregelt ist angebracht.
Der saugt die Luft durch das Netzteil über die DC/DC Wandler.

[ externes Bild ]
Die DC/DC Wandler hängen an 4mm² das sowohl zur Befestigung als auch zur Versorgung dient.
Die drei großen Wandler machen jeweils 12V 10A.
Der kleine links 12V 1A für den Lüfter und der kleine rechts noch 5V 10A.
Die 12V Wandler gab es günstig bei ebay (10stk 12€).
Alle sind isolierte Wandler.

[ externes Bild ]
Die Wandler sind so verschaltet das sich -12V, +12V, +24V und +5V ergeben.
Die Masse davon kann bei bedarf mit der des DPS5015 zusammengeschaltet werden.
Dadurch das die Wandler isoliert sind hat man auch keine Probleme damit das das DPS Modul im Masse Zweig den Strom misst.
Die +12V und +24V teilen sich natürlich die 10A da die Wandler in Reihe geschaltet sind.
Aber für die üblichen Aufgaben sollte das ausreichend Strom sein.

Natürlich sind es alles Schaltregler und die Spannungen sind nicht so sauber aber für die üblichen Anwendungen sollte es gut ausreichen.
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Mofi
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Mofi »

"Mobil" is gut...
Versteck das nicht hier...
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von frickler »

In den letzten Tagen endlich mal mein dauerverzögertes Projekt fertiggestellt:
Nen alten Eisemann Handscheinwerfer auf LED (COB-Modul von Pollin) umgebaut, mit eigenbau Schaltwandler und Batteriestandsanzeige für das fette Li-Ion Akkupack ausgestattet. :)
Um euch nen Haufen Einzelbilder zu ersparen, hier der ganze Aufbau als Album:
https://imgur.com/a/Pc6bI

Der Akku (bisher aus gebrauchten, ollen LiIon Zellen) hält immerhin 4 Stunden bis alle LEDs aus sind, was da wohl erst mit neuen Zellen geht... :mrgreen:
Dunkle Frickelnächte können kommen!

MfG frickler
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Auch auf Telegram erreichbar!

Ich übernehme keine Verantwortung für die Richtigkeit meiner Beiträge und Sach- und Personenschäden aller Art.
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Daniel »

Gefällt mir gut, frickler. Hat was!
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Mastermuffel »

Ich hab letzte Woche mal angefangen meinen alten Vorverstärker zu verbessern.

Vorher: 2 Platinen vom Bauen-Zeh und einem Stereo-Poti
Bild

Nachher: Eine Platine ein Op-Amp und ein DC/DC der mir aus 10,8 bis 14,4V -> +/- 12V generiert
Bild

Bild


Wie man sehen kann ist die erste Version schon recht alt gewesen
Bild
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gamerpaddy
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von gamerpaddy »

Falls sich noch jemand an mein "Ich bekomm das projekt zu 100% fertig" lasercutter vor ein paar jahren erinnert.
Ich hab ihn vor einer weile ausgekramt und komplett umgebaut. Wurde nun ein 3 achsen router aus Holz, 20, 16 und 10mm lagern und 3D gedruckten teilen.
Erste tests mit Stift waren recht präzise, aber genaueres sieht man erst wenn der Laser drann hängt.

Nächste schritte wären Endstops, eine Basis um verschiedene aufsätze draufzustecken und die Verkabelung am Arduino stabiler zu gestalten.
Bild
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Doppelte LM20UU unten wären noch eine verbesserung, sowie eine Steifere Z achse, ebenfalls doppelte LM10UU. Und statts Pressspan, Sperrholz.



Und ein anderes kleines Projekt welches nicht wirklich nennenswert ist.
Ich hatte mir auf ebay was auf Risiko gekauft da defekt und es erfolgreich repariert.
Um genauer zu sein ein Zoom H2n Diktiergerät, tolles teil. Leider ging der Linke Audio Kanal nicht, daher konnte ich es günstig ersteigern.
Wie sich herausstellte war nur der Kontakt in der Mikrofon Buchse, der bei nicht eingestecktem Stecker die Internen Mikros durchschleift etwas dreckig und hatte kein durchgang.
Problem war schnell behoben, und nun hab ich eine wertsteigerung von 100%. Aber ich denke ich werde es behalten.
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Multi-kv »

Wow - interessante Projekte sind das hier schon wieder!
Man kommt gar nicht dazu, sich die Sachen so richtig an zu schauen, schon stehen die nächsten Projekte im Thread und irgendwann macht es dann keinen Sinn mehr auf die älteren ein zu gehen.
Und: sooo klein sind die Projekte ja teilweise gar nicht - aus meiner Sicht lohnt es schon, dafür dann auch eigene Threads auf zu machen, damit sie das ihnen zustehende Gewicht und Aufmerksamkeit bekommen.;-)

Mir gefällt Alex's Powersupply (hübsch bunte Buchsen), fricklers LED-Lampe und auch die Projekte von Mastermuffel und Paddy sind klasse. Einen eigenen 3D-Lasercutter zu basteln ist nun wahrlich kein kleines Projekt, das man eben mal nebenbei macht...

@Alex: haste mal einen Link zu den 12V/10A DC/DC-Wandlern?
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Alexander470815
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Re: Thread der kleinen Projekte

Beitrag von Alexander470815 »

Das war leider so einmaliges Angebot von einem Privaten Verkäufer.
Die Wandler haben auch nur einen engen Eingangsspannungs Bereich, von 36V bis 75V.
Bei ebay gibt es aber recht häufig Wandler die von 48V auf andere Spannungen wandeln da das irgendwie Standard in Telekom Systemen ist.
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