Funkstörungen einer Teslaspule minimieren

Der richtige Platz für SGTCs, (DR)SSTCs, VTTCs und Konsorten.

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Mark
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Funkstörungen einer Teslaspule minimieren

Beitrag von Mark »

Moin moin!

Eine Teslaspule strahlt ja bekanntlich erhebliche Mengen HF-Energie ab, die bei längerem Betrieb das Auftauchen von Ü-Wagen und saftige Strafen zur Folge haben.

Nun kann man ja zur Senkung dieser Störungen mehrere Dinge tun:

1. Die eingespeiste Leistung verringern.
Das ist meist ungewollt, weil man ja große Blitze erzeugen möchte.

2. Die Breitbandigkeit des HF-Mülls verringern.
SSTCs und DRSSTCs verursachen deutlich geringere Bandbreiten als eine "Old-school" Funkenstrecke einer SGTC. Vor allem, wenn ZCS oder ZVS effektiv umgesetzt ist, damit keine Impulse mehr entstehen und dementsprechend (fast) nur die Resonanzfrequenz angestrahlt wird. Stimmt diese Annahme überhaupt?

3. Abschirmung
Man kann einen Faradayschen Käfig um die Spule bauen. Für HF-Teslaspulen wie HFSSTC und röhrenbasierte Plasmatweeter ist eine örtliche Abschirmung der Flamme z. B. mit einem Drahtgeflecht (Teesieb) möglich.
1. Frage dazu: Reicht das ggf. in Kombination mit einem Netzfilter aus, um in mäßigem Abstand (zum Beispiel 1m) keine Geräte mehr zu stören?
2. Frage dazu: Baut man eine Teslaspule (sagen wir mal 20cm Torus und etwa so große Spule) in einen Faradayschen Käfig (ich denke da an ein Gerüst von 1,50m Höhe und 1m Durchmesser mit Karnickeldraht drumherum), kommt dann nichts mehr nach draußen? Angenommen sei hier, dass auch der Boden mit Karnickeldraht ausgestattet ist und das ganze an die Schutzerde angeschlossen ist. Kann ich so auf eine niederimpedante Erdung verzichten und einfach den Käfig als HF-Erde nutzen?

Nach meinem Verständnis müsste ein Geflecht aus Eisendraht (geringe Eindringtiefe und eben ferromagnetisch) mit einer Maschenweite von vielleicht 5cm (sehr gering gegen die Wellenlänge von typischen Teslaspulen) eine quasi vollständige Abschirmung bieten. Das würde Dauerbetrieb ermöglichen. Darüber hinaus sind immer die gleichen Eigenschaften des Feldes gegeben (wenn man Schwankungen der Luftfeuchtigkeit ausnimmt) und eine neue Abstimmung ist nicht mehr nötig, wenn die Spule aus der Garage heraus in den Garten getragen wird. Und man muss nicht immer einen Kreuzerder in den Boden kloppen.

Gibt's noch andere Möglichkeiten bzw. sind meine Annahmen richtig?

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VEKTOR
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Re: Funkstörungen einer Teslaspule minimieren

Beitrag von VEKTOR »

Moin,

das Thema interessiert mich im Moment auch stark.
Das Problem ist das ich zurzeit häufiger meine SSTC ein bis drei Stunden nonstop betreibe (1kW CW / FM Audio Mod).
Dabei kommt es halt zu den typischen Störungen:

- WLAN-Router verliert Verbindung zum Internet bzw. hängt sich auf
- Kapazitive Touch Schalter (Monitor, PS4 und Co.) reagieren nicht oder machen sich eigenständig (anderer Raum, 5m Luftlinie)
- Der Plattenspieler schaltet sich ein (unschön wenn die Nadel über den leeren Plattenteller schleift)
- Die USB Maus spinnt rum

Zudem hab ich das Gefühl als ob ich schon mal (eher selten) eine HF Verbrennung von geerdeten Metallteilen bekomme.
Das ist aber auch eher selten und dann nicht wirklich reproduzierbar. :gruebel:

Also dachte ich auch erst mal an einen Käfig aus Kaninchen-Drahtzaun zu bauen, nur leider hab ich nur sehr wenig Platz deswegen
muss das ganze recht klein werden. Von der Größe her ideal wer der Käfig mit einer Grundfläche von 50x50cm das heißt dann aber auch
das ich nur ca. 20cm Abstand von der Sekundärspule habe -> ganz böses kapazitives Karma. :moep:

Ich denke hier gilt es einfach mal ein paar Tests durchzuführen, wie viel das ganze bringt und wie stark es sich auf den Output auswirkt.
Sagt mal hat hier niemand mit derartigen Dingen Erfahrung, oder sind wir alle verrückte "Strahler" ? :D

mfg VEKTOR
ALLES was ich sage kann auch FALSCH sein, M'Kay ?

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Mark
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Re: Funkstörungen einer Teslaspule minimieren

Beitrag von Mark »

VEKTOR hat geschrieben:
Das Problem ist das ich zurzeit häufiger meine SSTC ein bis drei Stunden nonstop betreibe (1kW CW / FM Audio Mod).
Und da bist du sicher nicht der einzige. Gerade mit Audiomodulation sind längere Sessions ja üblich, zum Beispiel mit Plasmatweetern. (okay, die stören aber nicht so giftig und sind meist abgeschirmt, scheint ja zu reichen)
VEKTOR hat geschrieben: - Der Plattenspieler schaltet sich ein (unschön wenn die Nadel über den leeren Plattenteller schleift)
Gott sei Dank hat meiner nur zwei sehr massive mechanische Schalter ;)
VEKTOR hat geschrieben: Von der Größe her ideal wer der Käfig mit einer Grundfläche von 50x50cm das heißt dann aber auch
das ich nur ca. 20cm Abstand von der Sekundärspule habe -> ganz böses kapazitives Karma.
Tatsächlich sehe ich das gar nicht als Nachteil - die Frequenz verändert sich genau ein Mal, ist danach aber unabhängig vom Ort der Aufstellung. Also ein mal anpassen und dann nicht mehr daran drehen müssen.
VEKTOR hat geschrieben: Ich denke hier gilt es einfach mal ein paar Tests durchzuführen, wie viel das ganze bringt und wie stark es sich auf den Output auswirkt.
Falls du Tests anstellst, berichte bitte von den Ergebnissen!
VEKTOR hat geschrieben: Sagt mal hat hier niemand mit derartigen Dingen Erfahrung, oder sind wir alle verrückte "Strahler" ?
Ich glaube genau so sieht es aus :D

Wäre aber schön, wenn sich mal jemand zu den theoretischen Überlegungen äußern könnte...
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