Trafo Vergießen?

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MrMcChicken
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Trafo Vergießen?

Beitrag von MrMcChicken »

Hallo alle miteinander. Heute ist mir zufälligerweise ein DST Kern über den Weg gelaufen.
Den wollte ich mal neu bewickeln. Hab hir auch schon einen Thread gefunden in dem ich eine Menge Infos über das bewickeln gefunden hab.
Zum Thema Isolation gibt es auch ein wenig, allerdings hab ich kaum was zum Thema Vergießen von Transformatoren gefunden.

Da bald meine Vakuumpumpe da sein sollte (kann es kaum erwarten ^^...). Hab ich mir überlegt das ganze im Vakuum zu vergießen.
Damit sollte ja eine bessere Isolation gegeben sein.
Aber was würde sich zum Vergießen eignen?
Eine menge Trafos werden ja hier in Wachs versenkt. Im Vakuum sollte das ja auch kein Problem sein.
Weiß jemand wann flüssiges Wachs im Vakuum siedet?
Entstehen durch das Wachs vielleicht irgendwelche Dämpfe/Gase die der Pumpe oder dem Öl schaden?

Jetzt habe ich auch noch etwas eleganteres gefunden:
,,Polyurethan Giessharz" gibt's bei Reichelt.
Allerdings würde ich bei diesem Preis nur wirklich gelungene Trafos darin vergießen wollen.

Vielleicht weiß ja jemand von euch mehr zu diesem Thema.

Danke schonmal im Vorraus :)

MfG
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plasmakugel
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von plasmakugel »

Du kannst im Baumarkt nach Polyesterharz schauen, aber es kann sein, dass dessen Dämpfe die Pumpe schädigen.
Ich glaube, dass Wachs zum vergießen im Vakuum ungeeignet ist, es warscheinlich Verdampfen würde. :moep:
Diese Aussagen müssen nicht richtig sein!!!
[ externes Bild ]
Die Pumpe saugt aber kräftiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii...
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plasmarist
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von plasmarist »

Ich werde/würde Epoxid verwenden.
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MrMcChicken
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von MrMcChicken »

Ich hab mal geguckt, bei Ebay bekommt man das realtiv günstig. Nur die Frage stellt sich hier wieder. Verträgt sich die Pumpe / das Öl mit den Dämpfen?

MfG
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samtron
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von samtron »

morje MrMcChicken,

interessantes projekt. wie hast du dir den vorgang vorgestellt?
trafo und vergussmasse in ein geeignetes gefäß legen und dann die luft absaugen bis keine luftblasen mehr zu erkennen sind?

gibt es denn da ggf. geeignete filter die die vakuumpumpe vor dämpfen schützen kann. vielleicht reicht schon ein einfacher papierfilter (benzinfilter aus dem kft bereich).

das problem was ich bei meinen wachsvergossenen trafos immer hatte, war nicht der vergossene kern. es gab immer überschläge vom ende der wicklungen zum kern. ich muss aber auch dazu sagen: die dinger wurden auch so lange mit einer zvs und genügend speisespannung gequält :headbang:
ein bischen gefitzel mit 24 v speisespannung ist doch langweilig.

grüße
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von MrMcChicken »

Ob man die Dämpfe rausfiltern kann habe ich mir auch schon überlegt. Ich habe es so vorgehabt wie du es gesagt hast: Den fertigen Trafo in eine kleine kiste aus Pappe oder plastik packen, Gussmasse rein und dann ab damit ins Vakuum.

Mir ist noch Silikon zum abdichten von Fugen in den Kopf gekommen.
Vielleicht könnte ich ja verschiedene Substanzen testen.
Müsste aber irgendein Filter haben. Will das wohl meiner Pumpe nicht aufs Spiel setzen.

MfG
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samtron
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von samtron »

Mir ist noch Silikon zum abdichten von Fugen in den Kopf gekommen.
silikon ist dafür zu dickflüßig. du kannst nur was nehmen was schön flüßig ist.

nur so als samtrons hirngespinst: bei verwendung von kerzenwachs. eine art filter nach dem prinzip einer wasserpfeife nehmen. dabei kaltes wasser mit eiswürfeln nehmen. da könnten die dämpfe wieder soweit abgekühlt werden, dass sie wieder fest werden. danach dann noch einen papierfilter.

nur so am rande. bei verwendung von kerzenwachs darauf achten, dass es nicht zu heiß wird!!!!! erst einmal wegen der brandgefahr und dann wird das zeug braun und richt eckelhaft.

grüße
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MrMcChicken
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von MrMcChicken »

Das mit dem Wasserfilter ist eine echt gute idee! Nur ich hoffe ,dass das wasser bei dem Druck nicht anfängt zu sieden.

MfG
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Dr.Fakk
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von Dr.Fakk »

Jep, mach einfach mal nen Versuch, ich persönlich vermute, dass die Wachsdämpfe der Pumpe nicht schaden, das Wachs braucht ja nur so hoch erhitzt zu werden, dass es gerade schön flüssig ist, den
Rest soll das Vakuum ereldigen.
Silikon auf Essigbasis soll auch das Kupfer angreifen können, hab ich mal wo gelesen.
Hier gibts auch Vergussmassen, hab da aber noch nicht angefragt.
http://www.peters.de/de/

MfG
Micha
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Norbi
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von Norbi »

Polyesterharz und Epoxidharz fing bei mir im Vakuum an zu kochen.

Die Bläschen gingen dabei bei auch bei Normaldruck nicht wieder komplett weg. Wenn Du ein geeignetes Gefäß hast wäre es vielleicht eine Idee das ganze unter Vakuum zu vergießen und dann bei Überdruck (8 Bar oder so) aushärten zu lassen.

Bei Reaktionsharzen solle man dann auch nur welche verwenden die 12h oder mehr zum Härten brauchen, Schnellepoxi (das 15min Zeug ausm Baumarkt) wird sich ab Schichtdicken von 1cm hochwarscheinlich ohne Kühlung so stark aufheitzen dass es Risse bekommt, ausgast und Teile abbplatzen.
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plasmarist
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von plasmarist »

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Epoxidharz unter Vakuum zum Kochen anfängt. Ich nehme an, dass Du einfach jede Menge Luft im Harz hattest (was vermutlich nahezu unvermeidlich ist) und diese Bläschen sich ausgedehnt haben bzw. noch mehr Luft ausgefällt wurde.

Mit Öl ist es nämlich ähnlich. Drehschieberöl sollte sicher unter Vakuum nicht kochen aber bei mir sah es fast so aus weil sehr große Mengen an Luft im Öl waren.

Direkt das Harz einzufüllen und dann erst zu evakuieren halte ich für sehr ungünstig. Die Luftblasen mögen sich dann zwar vergrößern aber aufgrund der Viskosität werden sie sicher nicht verschwinden. Selbst in einem Glas mit Wasser halten sich die Luftblasen sehr gut an den Glasinnenseiten.

Ich würde das zu vergießende Objekt in meinen Exsikkator legen, darüber eine Art Rutsche positionieren und darüber wiederum ein Einlassröhrchen, das aus den Exsikkator und über einen Schlauch zu einem Epoxidharzbehälter auf Normaldruck führt. Diesen Schlauch würde ich erst mal abdrücken und den Exsikkator evakuieren, dann würde ich das Harz anmischen und dann den Schlauch wieder freigeben so, dass das Harz langsam durch den Unterdruck durch den Schlauch und das Einlassröhrchen in den Exsikkator laufen kann. Das Harz sollte dann auf die Rutsche tropfen und dabei die ganze gelöste Luft austreten und sich als Blasen an der Oberfläche sammeln. Das Harz würde dann auf das zu vergießende Objekt laufen und die nicht geplatzten restlichen Blasen müssten sich an der Oberfläche des Harzes halten.

alpin
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von alpin »

Ja, genau so wird es auch gemacht.

Unter Umständen stellt man erst das Harz ins Vakuum, bis es aufhört zu brodeln. Anschließend kann man es aus dem Vakuum wieder rausnehmen, viel weitere Luft geht da nicht rein, wenn man nicht rührt. Je nach Verarbeitungszeit kann das aber auch nach hinten losgehen, wenn es vorher aushärtet :-).

- Generell evakuiert man zunächst alles um das Vergussobjekt, damit keine Luft mehr im Vergussobjekt ist.
- Anschließend lässt man das Harz von außen - genau wie von Plasmarist beschrieben - durch das Vakuum in das Gefäß saugen. Da keine Luft mehr im Vergussobjekt ist, kann das Harz das Objekt direkt tränken. Dabei kann man die Vergussmasse möglichst viel "plätschern" lassen, was im Vakuum die Oberfläche des Harzes vergrößert. Gase können schließlich nur an der Oberfläche der Vergussmasse abgesaugt werden. Öl z.B. kann man sehr gut entgasen, indem man es über Stahlwolle unter Vakuum laufen lässt. Dann sieht man es auf der Stahlwolle auch richtig "kochen", da durch die große Oberfläche viel Gas ausgefällt werden kann.
- Wenn das Objekt vollständig vergossen ist, kann man wieder VORSICHTIG Luft in das Gefäß lassen. Aushärten kann das Ganze dann auch außerhalb des Vakuums, man muss nur aufpassen, dass man die Vergussmasse nicht direkt durch den "Wind" im Gefäß beim Belüften direkt wegpustet und damit eine schöne Sauerei veranstaltet, da gerne zum Belüften das selbe Rohr genommen wird, durch das vorher die Vergussmasse gesogen wurde. Dieses Rohe zeigt halt "zufällig" direkt auf das Vergussobjekt....

Würde man das Vergussobjekt erst mit Vermussmasse begießen und dann evakuieren, passiert genau die Schaumbildung. Innere Luftblasen kommen nicht mehr nach außen, da Vergussmassen auch gewissermaßen zähflüssig sind, dehnen sich aus und bilden dicke Blasen im Harz.


Gruß
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Norbi
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von Norbi »

Hm ich hatte ein nach oben verschlossenes Behältnis mit einem 5mm Loch und dann einer Wanne obendrauf in das ich das Harz geleitet habe wovon es dann weiter in die Vergussform floss, also auch so eine "Rutsche".

Niedrigviskoses Polyesterharz mit hochflüssigem MEKP-Härter war meine Wahl, das Zeug war nach dem Mischen glasklar. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen dass eingeschlossene Luftblasen nennenswerten Einfluss auf die wirklich beträchtliche Gasentwickung hatten.

Da halte ich es doch für viel wahrscheinlicher dass in dem Harz einfach der Wasseranteil welcher teilweise sogar angegeben wird, flüchtige Kohlenwasserstoffe und sogar gelöste Luft abhauen wollten. Wenn man bedenkt wie stark Reaktionsharze teilweise stinken muss da doch schon was flüchtiges mit bei sein.....

Das zu vergießene Objekt vorher gründlich zu trocknen macht wirklich Sinn, schon in Plastik kann recht viel Wasser drin sein (PVC z.B. bis 1,6%)

Auf jeden Fall ist es wohl ratsam vorher mal auszuprobieren wie sich das Harz im Vakuum verhält und das Zeug inklusive Härter vorher mal einen Tag lang bei etwas erhöhter Temperatur im Vakuum ausgasen zu lassen. Solange das Harz keine Vakuumvergussmasse ist halte ich es nicht für klug das unbehandelt zum Verguss zu benutzen, wenn man langsam härtendes nimmt was eh 12-14 Stunden braucht kann man eigtl. auch die fertige Mischung mal eine Stunde evakuieren.
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Daniel
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von Daniel »

Man kann auch noch nach dem vergießen etwas Überdruck ausüben dann drückt es das Harz auch in die kleinsten Hohlräume ;)
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Norbi
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Re: Trafo Vergießen?

Beitrag von Norbi »

Hm hab nochmal nachgeschaut, war ein Styrol gelöstes, kobaltvorbeschleunigtes, ungesättigtesPolyesterharz.

Könnte also gut sein dass ein guter Teil der Blubberei daher kam dass ich unterhalb des Dampfdruckes vom Styrol gearbeitet habe.
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