ich habe auch wegen des spannenden Themas mal etwas über Funkeninduktoren zusammengesucht. Die Fotos sind etwas veraltet (2012-2013), aber die Apparate existieren noch und es gibt auch experimentelle Aufnahmen. Die suche ich aber noch. Zunächst möchte ich mitteilen, dass jeder Transformator, ob mit ungesättigtem offenen Kern oder geschlossenem als Funkeninduktor angesteuert werden kann. Der Kondensator und der Unterbrecher spielen dabei eine wichtige Rolle.
Für die großen Induktoren, die auf den Fotos zu sehen sind, habe ich quasi einen externen Wagnerschen Hammer gebastelt, der einen eigenen Kern besitzt und mit dem Großtransformator parallelgeschlossen wird. Dazu habe ich einen 1 kV-Kondensator verwendet, den ich mal geschenkt bekommen habe. Mit einem 400V-Anlasskondensator hatte ich meine ersten Experimente durchgeführt, der wurde allerdings schon nach wenigen Sekunden sehr warm! Der 1 kV-Kondensator bleibt auch nach längeren Tests kalt.
Als Kontakte habe ich zwei Messingkugeln. Die nützen sich aber ganz schön ab. Da der Hebel des Wagnerschen Hammers sehr schwerfällig ist, sind die Impulsraten eher langsam. Aber scheint zu genügen, denn die Blitzlängen sind bei einer Einspeisung von ca. 250 V fast 80 cm! Wenn ich weiter auf 280 Volt hochdrehe, dann fängt der ganze Behälter an violett zu leuchten. Es bilden sich Koronaeffekte. Noch mehr habe ich nicht gewagt, denn wenn die Impulsspannung zu hoch wird, schlägt der ölisolierte Behälter durch.
Die gleichen Apparate habe ich mit Kondensatorenergie "beschossen". Dafür habe ich mir Ölschalter gebaut, aber auch "Schaltmühlen", also Drehschalter, die im Drehgang laden und entladen. Die Blitzlängen waren bei ca. 70 cm. Die Stoßspannung wurde durch einen leistungsfähigen Elko durchgeführt, der hatte eine Spannungsfestigkeit von 350 V und 680 MFD.
Zu den Spulen der Induktoren: Der Einzelinduktor (IKARUS) hat eine Primärspule mit 400 Windungen 2,0 mm CuLackdraht. Ausgang ist bei 8 Spulen ca. 400 000 Windungen 0,12 mm. Dadurch lassen sich dann spielend hohe Spannungen erreichen, aber die Arbeit daran ist enorm anstrengend und langwierig. Von der Länge des Sekundärdrahts etwa insgesamt 200 km! Kann man sich kaum vorstellen, dass die Länge durch meine Finger lief

Auf einem der Abbildungen mit der Doppelapparatur (zwei Induktoren in Reihe) sieht man eine Blitzentladung durch einen Kondensatorstoß. Allerdings kann ich auch hier nicht mehr Saft geben, weil sich die Apparate zerstören würden. Es ist wirklich unglaublich schwierig, Spannungen über 500 000 Volt noch sicher zu isolieren. Da gehts dann in den Geldbeutel

Aus diesem Grund habe ich dann vorerst mal eine längere Pause gemacht.
Aber das ist noch wichtig. Ich habe folgende Erfahrungen gemacht:
Wenn die Wicklung z.B. für 230 Volt gemacht ist und die Ausgangsspannung dementsprechend berechnet wurde, erhöht sie sich bei einem Kondensatorstoß von 230 V um ca. 400 %. Wurde der Induktor oder Trafo für 50 000 V ausgelegt, kommen dann gut und gerne 200 000 Volt und sogar mehr raus. Die Schwingungen eines Kondensators nur bei der Einspeisung von einem einzelnen Stoß erhöht die Spannung auf diese Weise. Das hat bei allen Trafos so in der Art geklappt. Exakte Berechnungen habe ich aber nicht durchgeführt.
Gruß, Matse
