Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

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Lightsource
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Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

Beitrag von Lightsource »

Ich hatte heute mal Zeit im Labor ein paar Ferrite, die ich in der Schublade fand
unter unser Röntgenfluoreszenzgerät zu legen.
Man sieht sehr gut die unterschiedliche Zusammensetzung der einzelnen Teile.
Oben links ein Foto, oben rechts Transmission. Der Rest die Elementverteilung.
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Death
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Re: Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

Beitrag von Death »

Werde erst mal googlen müssen, was ein Röntgenfluoreszenzgerät ist...

aber es sieht auf jedenfall cool aus :awesome:


Danke für´s hochladen :hehe:
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VDX
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Re: Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

Beitrag von VDX »

... kann man damit auch was in Richtung Alter bzw. "Herstellungsdatum" der Ferrite bestimmen?

Hab' seinerzeit an der Uni meiner Frau bei ihrem "Thermolumineszenz"-Aufbau geholfen - damit haben sie aus zerkleinerten Keramikscherben bei Bestrahlung per NIR-Licht mit'nem Photomultiplyer über die Lumineszenz-Kurve die Zeit abschätzen können, wie lange die Keramik-Scherben im Boden verbuddelt waren ...

Viktor
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Re: Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

Beitrag von Lightsource »

Das kommt wohl auch darauf an, was du unter Alter verstehst.
Falls die Firmen ihre Rezepturen über die Jahre verändert haben,
denke ich schon, dass man das sehen würde.
Wenn du aber die Alterung der Ferrite selbst meinst, da müsste man natürlich erst
mal Vergleichsproben haben.
Mit RF-Analyse kann man die einzelnen Elemente unterscheiden, aber nicht die
Verbindung. Also, wenn der Magnetit Sauerstoff angenommen oder abgegeben hat,
dann würde man das mit unserem Gerät auch nicht sehen, da je niedriger die
Atommasse des gesuchten Stoffes ist, umso unempfindlicher wird die Sache.
Also alles vor Natrium kann man vergessen.
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VDX
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Re: Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

Beitrag von VDX »

... Ferrite bzw. ähnliche Verbindungen gibt es ja auch natürlich -- bei den Keramik-Scherben wurde die Lumineszenz (zeitlich abnehmende Fluoreszenz) über "Selbstheilung" von Kristallfehlern in den Glimmer-Kristallen bei IR-Bestrahlung ausgelöst - da diese Fehler im Boden durch Höhenstrahlung erzeugt werden und sich ohne IR-Licht "aufsummieren", kann eine Probe bei Dunkelheit gemahlen und aufbereitet werden, so daß beim ersten Bestrahlen mit IR diese Fehler "heilen" und schwach grünes Licht abgeben.

Ich wollte eigentlich nur wissen, ob es einen ähnlichen Prozeß evtl. auch bei der RFA gibt?

Viktor
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Re: Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

Beitrag von Lightsource »

Nein, wüsste ich jetzt nicht.
Das mit den Keramikscherben finde ich auch interessant. Wie man überhaupt auf solche Methoden kommt, find ich schon genial.
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VDX
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Re: Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

Beitrag von VDX »

... ja, die Thermolumineszenz ist schon sehr interessant -- damit können für die "jüngere Vergangenheit" bis einige Tausend Jahre zurück genauere Zeit-Messungen gemacht werden, als mit Radiocarbon - wird in der Archäologie zur Altersbestimmung von Bodenproben mit Keramikscherben drin gemacht ...

Viktor
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Paul
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Re: Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

Beitrag von Paul »

Moin Lightsource,

das ist ja mal geil! Endlich weiß man mal die genaue Elementzusammensetzung, die sich in keinem Datenblatt finden lässt! :trollface:

Beste Grüße
Paul!
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ferrum
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Re: Röntgenfluoreszenzanalyse von Ferriten

Beitrag von ferrum »

Naja Bindungszustand ist dann halt das was man nicht rausbekommt mit Röntgenfluoreszenz aber da das hier in dem Fall Eisen ist würde sich Mößbauer Spektroskopie anbieten, damit und mit ein bisschen Denken sollten sich die Bindungen ermitteln lassen. Wen es interessiert für die einzelnen Linien der RF Analyse gibt es schöne Datenbanken https://dx.doi.org/10.18434/T4859Z .
lg ferrum
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