BB3 Open Source Labornetzteil

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kilovolt
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Re: BB3 Open Source Labornetzteil

Beitrag von kilovolt »

Hallo Max

da bin ich aber froh, dass ich Dich nicht beleidigt habe ;-) Es ist mir bewusst, dass ich manchmal etwas undiplomatisch und direkt bin. Das ist etwas, was mir immer wieder zum Verhängnis wird und mir die Leute manchmal richtig übel nehmen, obwohl es in keinster Weise böse gemeint war. Dann nehme ich mir immer wieder vor, mich etwas zurückzunehmen, aber es klappt dann oftmals doch nicht so wirklich.

Grundsätzlich sind meine Aussagen immer subjektiv. Ich behaupte mal, hundertprozentige Objektivität gibt es gar nicht, zumindest nicht bei der Evaluation eines Geräts und schon gar nicht in einem Forum, egal ob Messtechnik, Computer, Audio oder sonstwas. Dies alleine schon darum nicht, weil gewisse Dinge unterschiedlich empfunden werden (beispielsweise Bedienbarkeit), aber auch, weil nicht jeder die gleichen Vorstellungen und Anforderungen hat. Das dürfte ja auch der Grund sein, warum es nicht einfach nur einen einzigen Netzteiltyp und einen einzigen Oszilloskoptyp auf dme Markt gibt. Genau deshalb betone ich ja auch immer, was für mich gilt, beispielsweise in diesem Satz, den Du ja auch zitiert hast: "Wenn dann da drin noch ein Schaltnetzteil steckt, wäre es für mich definitiv out of order " oder dann hier am Schluss nochmals der eindeutige Hinweis darauf, dass es sich nur um meine eigene Meinung handelt: "Ich glaube lediglich, dass man für 750 $ auf dem Gebrauchtmarkt besseres bekommt als dieses Neugerät. Das muss Dich ja nicht schütteln, es ist meine subjektive Meinung." Vielleicht müsste ich das mal noch in meine Fusszeile integrieren, dass alles, was ich hier schreibe, meine subjektive Sicht der Dinge ist.
Hat eigentlich überhaupt noch ein Hersteller Labornetzteile mit >100W pro Kanal, die nicht ein Schaltnetzteil als Vorregelung haben...?
Zumindest eine Vorregelung dürften die meisten grösseren Netzteile haben (wobei >100W noch viele reine Lineargeräte mitmachen!), aber oftmals eben hinterher dann einen Linearregler, das ist schon ein Unterschied zu einem Vollblut-Schaltnetzteil. Ob es in Deinem Keller eine Rolle spielt, wenn Du ein Schaltnetzteil verwendest, das musst natürlich Du selber beurteilen. Ich kann nur soviel sagen, dass ich mit Schaltnetzteilen schon oft Probelme gehabt habe, entweder im Zusammenhang mit Audioanwendungen, oder in Zusammenhang mit Messtechnik, oder dann, wenn wiederum getaktete Schaltungen damit betrieben werden. Die Common-Mode-Rejection ist bei Schaltnetzteilen nie so gut wie bei herkömmlichen Linearnetzteilen, ebenso die kapazitive Kopplung zur Erde. Meist haben teure Messgeräte und Kalibratoren keine Schaltnetzteile drin, weil die Hersteller wissen, dass diese HF-Müll produzieren unter ungünstigen Bedingungen und dass der Störabstand besonders bei erdgebundenen Lasten viel schlechter wird, insbesondere, wenn die Elkos nach ein paar Jahren altern. HF drückt immer irgendwo durch, das ist nicht so leicht zu beherrschen. Sicher gibt es auch Produkte, die dies einigermassen im Griff haben, aber der Aufwand hierfür ist, wenn es richtig gemacht wird, sehr hoch. Die sind dann jedoch High-End-Produkte, die sich wie Tag und Nacht unterscheiden von dem hier gezeigten Gerät.

EDIT: Damit nicht gleich die nächste Frage kommt: Mit Vorregelung meine ich nicht eine hochfrequente Vorregelung wie bei Deinem Produkt beschrieben, sondern eine niederfrequente, leistungsfähige Thyristorvorregelung weit vorne im Gerät, ganz ohne spannungsspitzen-verursachende Drossel. Also eine Regelung mit einer Art Phasenanschnittsteuerung, bei der beispielsweise zwei der Gleichrichterdioden durch Thyristoren ersetzt werden und diese dann durch einen niederfrequenten Takt die Spannung der Ladeelkos beeinflussen, je nach Lastbedarf halt. Das ist was anderes als der Schaltregler in Deinem Gerät.

Beste Grüsse
kilovolt
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