Moin!
Wahnsinn, was man manchmal so aus dem Schrott zieht!
Diesmal war ein Magnetfeld-Handmessgerät dabei, welches zuerst leider nicht anspringen wollte. Also erstmal aufgeschraubt und reingeguckt.
Zuerst sind mir so zwei kleine gekapselte Sicherungen in ihren entsprechenden Haltern aufgefallen, wovon einer recht wackelkontaktig war. So wackelig, dass ich ihn komplett rausgerissen habe und die Sicherung direkt eingelötet habe. Das Gerät sprang aber trotzdem noch nicht an.
Also weiter zerlegt, das Teil besteht nämlich aus zwei gestapelten Platinen. Sofort ist mir dann eine verpuffte winzige Leiterbahn aufgefallen. Es stellte sich heraus, dass das die 7,5V Versorgungsleitung war! Also mit einem kleinen Draht gebrückt. Ging aber immer noch nicht.
Diese 7,5V konnte ich auch nirgends an irgendwelchen Logik-IC-Pins finden (habe natürlich auch nicht ALLE 10000 durchprobiert). Also habe ich das komplette Batteriefach ausgelötet (vorher die beiden Nieten ausgebohrt), um die Leitung besser verfolgen können. (4-lagige Platinen machen auch so schon keinen Spaß zu Debuggen... )
Die Spannung landet an einem Schalt-MOSFET, der sein Gatesignal von einem MAX715 bekommt, irgendein Battery Management IC. Also in dessen Datenblatt geschaut und gesehen, dass der IC selbst unbedingt 3V Versorgung braucht, sonst macht der garnix. Und diese 3V kamen aus einer Knopfzelle, welche natürlich absolut platt war (auf dem Foto bereits ausgelötet). Wahrscheinlich versorgt die Knopfzelle auch noch irgendeinen SRAM zur Speicherung von Presets, ansonsten wäre diese Lösung ja total hirnrissig.
Jedenfalls war mir das zu blöd und so habe ich mir die 3V des ICs einfach aus dem Batteriefach gemopst.
Dann funktionierte die Kiste auch wieder! Leider werden keine statischen Magnetfelder erfasst, nur solche im Bereich 5 Hz ... 30 kHz.
Aber als indirekter Lautstärkemesser taugt das Gerät schonmal, wenn man es in die Nähe der Treiberspule eines Lautsprechers bringt.
PS: Siehe erstes Bild. Es sieht so aus, als ob die Magnetfeldsensoren wohl einfach nur drei Induktivitäten sind... vermutlich Schwingkreiskonfiguration oder so? Ich hätte da eigentlich lineare Hallsensoren vermutet... Vielleicht hat ja einer von euch eine Ahnung. ^^
Viele Grüße
Paul!
Reparatur Magnetfeld-Analyzer EFA-2
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Re: Reparatur Magnetfeld-Analyzer EFA-2
bissl späte antwort, das könnte aber ein fluxgate magnetometer sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fluxgate-Magnetometer
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Re: Reparatur Magnetfeld-Analyzer EFA-2
Danke für den Tipp! Jedoch sind die Sensoren in meinem Gerät nur Zweipole...