Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
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Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
Hallo zusammen,
bei der Suche nach einem geeigneten Schweißtrafo für meinen Punktschweißprojekt bin ich auf einen klassischen
Schweißtrafo (mit mehreren Primäranzapfungen) und einem größeren Kondensator gestoßen. Bei dem Kondensator
war ein Kabel abgefallen, so daß er also wohl schon länger nicht mehr in Betrieb war. Ist das ein sog. Betriebskondensator
zur Blindleistungskompensation? Und ist der nötig? Habe einen ganz ähnlichen Schweißtrafo ohne Kondensator.
Habe einige Tests zur Stromaufnahme bei Leerlauf und Belastung gemacht:
Ohne Kondensator zieht der Trafo sowohl im Leerlauf als auch unter (kleiner) Last deutlich weniger Strom als mit.
Ohne Kondensator liegt die Stromaufnahme im Leerlauf bei etwa 0,7 A, mit Kondensator über 2 A. Wenn ich die Spannung
über einen Variac langsam hochregle, ist die Differenz noch größer (bei 100 V ca. 0,2 zu 1,5 A).
Unter Last (ca. 500 W auf der Sek.Seite) sieht die Situation grundsätzlich ähnlich aus, da hätte ich mir eigentlich deutlich
weniger Unterschied erwartet. Auch die Ausgangsspannung unter Last ist die gleiche ob mit oder ohne Kondensator.
Die Stromaufnahme habe ich primärseitig mit eingeschleiftem Ampmeter (DMM) gemessen - da wird also wohl zum großen
Teil der Blindanteil mit enthalten sein.
Was also bringt der Kondensator?
bei der Suche nach einem geeigneten Schweißtrafo für meinen Punktschweißprojekt bin ich auf einen klassischen
Schweißtrafo (mit mehreren Primäranzapfungen) und einem größeren Kondensator gestoßen. Bei dem Kondensator
war ein Kabel abgefallen, so daß er also wohl schon länger nicht mehr in Betrieb war. Ist das ein sog. Betriebskondensator
zur Blindleistungskompensation? Und ist der nötig? Habe einen ganz ähnlichen Schweißtrafo ohne Kondensator.
Habe einige Tests zur Stromaufnahme bei Leerlauf und Belastung gemacht:
Ohne Kondensator zieht der Trafo sowohl im Leerlauf als auch unter (kleiner) Last deutlich weniger Strom als mit.
Ohne Kondensator liegt die Stromaufnahme im Leerlauf bei etwa 0,7 A, mit Kondensator über 2 A. Wenn ich die Spannung
über einen Variac langsam hochregle, ist die Differenz noch größer (bei 100 V ca. 0,2 zu 1,5 A).
Unter Last (ca. 500 W auf der Sek.Seite) sieht die Situation grundsätzlich ähnlich aus, da hätte ich mir eigentlich deutlich
weniger Unterschied erwartet. Auch die Ausgangsspannung unter Last ist die gleiche ob mit oder ohne Kondensator.
Die Stromaufnahme habe ich primärseitig mit eingeschleiftem Ampmeter (DMM) gemessen - da wird also wohl zum großen
Teil der Blindanteil mit enthalten sein.
Was also bringt der Kondensator?
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Re: Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
Ich würde einfach mal sagen den Kondensator hat jemand da rein gefriemelt der nicht wusste was er macht.
Lass ihn weg und gut, als normaler Endverbraucher zahlst du für Blindstrom sowieso nichts.
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Re: Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
Da hast Du mit Deiner Vermutung wahrscheinlich genau Recht, Alexander!
Das dachte ich mir auch schon, allein schon weil die Kabel anders und viel dünner aussehen als der Rest in der Kiste.
Dafür spricht auch, das die Kontakte am Kondi nur gelötet waren und ein Kabel auf beiden Seiten ganz abgefallen war.
Am Schalterkontakt fehlte eine Schraube und damit haben sich sowohl das Kondi-Kabel als auch die Speisung der 1. Stufe
verabschiedet. Habe allerdings in anderen Beiträgen auch schon von Kondensatoren in Schweißtrafos gelesen und war deswegen
wohl etwas verunsichert.
Das dachte ich mir auch schon, allein schon weil die Kabel anders und viel dünner aussehen als der Rest in der Kiste.
Dafür spricht auch, das die Kontakte am Kondi nur gelötet waren und ein Kabel auf beiden Seiten ganz abgefallen war.
Am Schalterkontakt fehlte eine Schraube und damit haben sich sowohl das Kondi-Kabel als auch die Speisung der 1. Stufe
verabschiedet. Habe allerdings in anderen Beiträgen auch schon von Kondensatoren in Schweißtrafos gelesen und war deswegen
wohl etwas verunsichert.
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Re: Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
Je nach Bauart des Schweißgerätes und für welchen Prozess es gedacht ist können auch Kondensatoren enthalten sein die für die Funktion wichtig sind.
Bei Mig/Mag Schweißgeräten befindet sich sekundärseitig nach dem Gleichrichter oft eine Kondensatorbank um das ganze zu glätten.
Bei Mig/Mag Schweißgeräten befindet sich sekundärseitig nach dem Gleichrichter oft eine Kondensatorbank um das ganze zu glätten.
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Re: Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
o.k. - danke Alexander. Bei einem Schweißgleichrichter verstehe ich die Kondensatoren natürlich
Aber auf der Primärseite? Zur Leistungssteigerung oder Blindlastkompensation?
Hat ein Streufeldtrafo eine höhere Blindleistung als andere Trafos?
Aber auf der Primärseite? Zur Leistungssteigerung oder Blindlastkompensation?
Hat ein Streufeldtrafo eine höhere Blindleistung als andere Trafos?
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Re: Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
Zur Leistungssteigerung kann ja schon mal nicht funktionieren, das wird aber der Gedankengang von demjenigen der das eingebaut hat gewesen sein.
Kondensator speichert Energie -> Gut zum schweißen weil der die spitzen abfängt, das das nur bei DC funktioniert wurde nicht bedacht.
Wenn dann zur Blindstromkompensation aber dann scheint er zu groß zu sein.
Steufeldtrafos haben so weit ich weiß schon einen schlechteren Leistungsfaktor als normale Trafos.
Kondensator speichert Energie -> Gut zum schweißen weil der die spitzen abfängt, das das nur bei DC funktioniert wurde nicht bedacht.
Wenn dann zur Blindstromkompensation aber dann scheint er zu groß zu sein.
Steufeldtrafos haben so weit ich weiß schon einen schlechteren Leistungsfaktor als normale Trafos.
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Re: Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
Genauso hatte ich mir das eigentlich auch gedacht
Dann bin ich beruhigt, werde den Kondi einfach rauswerfen.
Der Blindstrom interessiert mich ja auch eigentlich nicht, höchstens wg. der Sicherung - das die etwas länger durchhält,
wenn der Blindstromanteil kleiner ist.
Dann bin ich beruhigt, werde den Kondi einfach rauswerfen.
Der Blindstrom interessiert mich ja auch eigentlich nicht, höchstens wg. der Sicherung - das die etwas länger durchhält,
wenn der Blindstromanteil kleiner ist.
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Re: Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
Und deswegen steigt der Gesamt Leerlaufstrom wenn Multi-kv den Kondensator dazu nimmt?
Klingt für mich eher so als ist es dann überkompensiert... zumindest für den Leerlauf.
Klingt für mich eher so als ist es dann überkompensiert... zumindest für den Leerlauf.
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Re: Schweißtrafo mit (Betriebs?)-Kondensator?
Ich muß den mal ausbauen, dann kann ich den Aufdruck lesen oder die Kapazität messen.
Von den Leitungen her sieht der wirklich sehr unprofessionel nachträglich eingebaut aus.
@Mastermuffel: Wenn Du Lust hast, miß doch mal den Leerlaufstrom mit und ohne Kondensatoren
Gerne auch mal bei etwas Last. Eigentlich sollte mit Kondensator zur Blindleistungskompensation der
Strom doch zurückgehen, oder? Vielleicht kehrt sich das Verhältnis erst bei Vollast um? - macht aber eigentlich keinen Sinn m.E.
Interessante Wicklungsverteilung in dem Teil Würde so eigentlich die Kopplung erhöhen oder die Streuung reduzieren meine ich.
Von den Leitungen her sieht der wirklich sehr unprofessionel nachträglich eingebaut aus.
@Mastermuffel: Wenn Du Lust hast, miß doch mal den Leerlaufstrom mit und ohne Kondensatoren
Gerne auch mal bei etwas Last. Eigentlich sollte mit Kondensator zur Blindleistungskompensation der
Strom doch zurückgehen, oder? Vielleicht kehrt sich das Verhältnis erst bei Vollast um? - macht aber eigentlich keinen Sinn m.E.
Interessante Wicklungsverteilung in dem Teil Würde so eigentlich die Kopplung erhöhen oder die Streuung reduzieren meine ich.