kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Für HV-Trafos, Kaskaden, Coilguns, Induktionsheizer und Ähnliches.

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kilovolt
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von kilovolt »

Hallo Tunderbolt

Danke für die positive Rückmeldung. Ich hoffe, es wird nicht zu sehr sprühen, da die dünnen Drähtchen ja auch ein Stück weit im Feldschatten der Toroide liegen. Ganz hundertprozentig garantieren kann ich das natürlich nicht, aber beim letzten Setup funktionierte es nicht schlecht. Leider bin ich nicht sicher, wie man es besser lösen könnte. Ich habe mir das eine oder andere überlegt, beispielsweise das Vergiessen der Diodenketten in Plastikröhrchen, aber dann wäre das Setup nicht mehr so einfach reparierbar im Falle eines Falles. Habe mir auch überlegt, kleine Metallröhrchen um die Anschlussdrähte der Diodenketten anzubringen, um die Radien etwas zu vergrössern, aber ich denke, an den Schnittkanten der Röhrchen hätte es umso mehr gesprüht und ich hätte auch aufpassen müssen, dass es dann nicht über die Diodenketten schlägt. Ich kann nicht sicher sagen, wie eine optimale Lösung aussehen würde, aber ich denke, ich versuchs mal so, wie es ist.

Beste Grüsse
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Multi-kv
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von Multi-kv »

Wow - das ist ja mal wieder ein Hammer-Projekt, kilovolt!

Sehr schönes Material und die ersten Türme sehen schon richtig gut aus! Das gibt sicherlich fantastische Entladungen! :awesome:
Ich hatte ja schon die Ehre das letzte Setup zu bewundern - das war schon sehr respekteinflössend :-)
Allerdings kann ich mir derzeit nicht vorstellen solche Arbeiten irgendwo unter dem Dach auszuführen - bei mir sind es im Dachstudio bis Mittag gut 30 Grad :omg:

Wir waren gerade in Österreich am wunderschönen Grundlsee (bei Bad Aussee) und haben die etwas kühlere Bergwelt genossen. Der kleinere Ödensee hat so um die 16 Grad Wassertemperatur,
das ist noch eine richtige Erfrischung. Der wird tlw. aus der Dachsteinregion gespeist, deswegen ist es dort so schön kühl. Wir haben dort unser neues Standup-Paddleboard ausprobiert - wir hatten alle viel Spaß.

Ich denke mit der Acrylglasplatte wird es schon gut klappen, Du solltest nur lokal keine zu hohen Spannungen im Material erzeugen (z.B. durch zu fest angezogene Schrauben). Lieber ein paar Schrauben mehr und gut verteilt als eine zu feste. Bin jedenfalls schon sehr gespannt auf die ersten Ergebnisse! :) :hihi:
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von kilovolt »

Hallo Multi-kv ;)

Danke vielmals für dein Interesse und das Lob :oops:
Bei uns wird es meist auch ziemlich heiss (30 bis 34°C ist in letzter Ziet keine Seltenheit). Arbeiten im Hobbyraum geht nur abends einigermassen, aber ich habe meist auch nur dann Zeit, passt also soweit ganz gut. Habe ausserdem noch einen Lüfter, der die warme Luft wenigstens etwas umherbläst :)

Die Montage der Kaskadentürme auf der Acrylglasgrundplatte hat soweit ganz gut geklappt. Vermutlich vorallem deswegen, weil die beiden untersten Toroide, welche die Platte "einklemmen", recht grossflächig sind und die Kraft daher gut verteilt wird. Gehalten wird jedes Toroid durch drei Schrauben. Die Grundplatte ist aufgrund ihrer Dicke von 1cm schon recht stabil. Sie biegt sich kein bisschen durch, so wie die 5mm Platten beim alten Aufbau. Ob man die Grundplatte in der Luft jedoch so drehen könnte, dass die Türme waagrecht liegen, möchte ich jetzt nicht unbedingt ausprobieren. Die Türme sind schon sehr schwer und wie Max auch schon richtig erwähnt hat, ergeben sich dann ziemliche Hebelarme. Der gesamte Aufbau wiegt mittlerweile etwa 13kg. Naja, mehr als aufrecht stehen muss das Ganze ja auch nicht ;-) Man würde ja auch bei keinem anderen, grösseren Aufbau wie beispielsweise einer DRSSTC auf die Idee kommen, die Grundplatte so zu drehen, dass die Spule seitlich wegzeigt resp. waagrecht zu liegen kommt.

Der Grundlsee sieht auf den Fotos im Netz wirklich sehr idyllisch aus ;-) Riecht stark nach einem wertvollen Geheimtipp für die nächsten Ferien ;-)

Danke und beste Grüsse
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von kilovolt »

Guten Abend Gentlemen ;)

Mittlerweile habe ich mal den ersten Tower fertiggestellt.
20200819_211912[1].jpg
Die Leistung dieses Vollwellendesigns ist in der Tat massiv höher als diejenige des Vorgängers. Der Strom dürfte wohl tatsächlich etwa doppelt so hoch sein wie beim alten Setup. Der Überschlag erfolgt bereits bei 115V Brückeingangsspannung bei etwa 30 bis 35cm und es bildet sich ein massiver Lichtbigen aus. Der Röntgentrafo scheint etwas am Limit zu sein mit der gegebenen Last. Leider ist aber der Aufbau isolationstechnisch schlechter als der vorherige. Die Diodenketten liegen näher beisammen und im Leerlauf bei hoher Spannung bildet sich beängstigende Korona zwischen den Diodenanschlüssen. Vielleicht lässt sich die Situation noch etwas verbessern, aber vermutlich nicht beliebig.

Hier noch ein Video des allerersten Betriebs des positiven Turms:



Nunja, natürlich ist der Output noch nicht so krass wie derjenige des Bipolarsetups, aber das ist ja auch erst ein Turm mit einem Trafo. Ich denke, ich werde den zweiten noch bauen. Und was ich auch noch vorhabe ist die Messung des Stroms hochspannungsseitig. Das zweite Ölbad ist schon vorbereitet, aber die zweite IGBT-Brücke leider noch nicht.

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Multi-kv
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von Multi-kv »

Guten Morgen kilovolt,

Der Turm sieht doch sehr beeindruckend aus - gefällt mir sehr gut mit dem Plexiglas. Auch der Output kann sich sehen lassen!
Würde es evtl. helfen die einzelnen Diodenketten in einen PVC-Schlauch zu stecken? Die äußeren Anschlüsse evtl. nochmal mit Lack/Harz isolieren.
Wenn die weiter zugänglich bleiben sollten, könnte man es evtl. mit Fensterkitt o.ä. probieren, der läßt sich leichter wieder entfernen falls nötig.
Welche Endspannung strebst du an? Ist ein MV drin? Das wäre doch fantastisch :-)
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von kilovolt »

Hallo Multi-kv

Danke für die Inputs ;-)
Habe mir gestern auch noch etwas Gedanken über die Isolation gemacht. Wahrscheinlich werde ich nachträglich noch eine Versetzung der Diodenketten versuchen. Zuerst habe ich beim Bau gedacht, dass dies fast nicht möglich wäre, aber mittlerweile ist mir eine entsprechende Lösung eingefallen. Damit sollte dann ein sicherer Betrieb möglich werden.

1MV ist leider nicht realistisch für meine Verhältnisse. Zum einen habe ich dafür schlicht zuwenig Material, denn mit einer maximalen Eingangsspannung von 40kVp bräuchte ich dafür theoretisch mindestens 25 Stufen (mit Verlusten sogar noch mehr!), verteilt auf die beiden Türme wären es also noch immer etwa 13 Stufen Stufen pro Turm, wenn wir noch eine Stufe für die Verluste einrechnen. Das Material reicht jedoch "nur" für 14 oder viellleicht 15 Stufen, was also eine theoretische Maximalspannung von etwa 700kV als Differenz bedeuten würde, praktisch ist aber selbst das bei weitem nicht erreichbar, einerseits aus Platzgründen, andererseits aber auch aus Isolationsgründen. Wenn man solch hohe Spannungen erzeugen will, muss man viel voluminöser bauen. Es kommt aber noch etwas weiteres hinzu: Selbst wenn ich tatsächlich mehr Stufen und mehr Platz einplanen könnte, so würde der Strom durch die höhere Stufenanzahl ganz massiv sinken und die Koronaverluste würden exponentiell steigen. Es würde vermutlich keine Freude mehr machen. Aus diesem Grund strebe ich eine (machbare) Leerlaufspannung von ca. 450kV an, diesmal jedoch mit einem Strom von 60 bis 70mA bei gezündetem Lichtbogen. Mal sehen, ob ich diese Eckdaten erreichen kann mit dem gegebenen Setup.

Vielleicht hätte ich die 1MV-Marke erreichen können, wenn ich beim ursprünglichen Halbwellendesign geblieben wäre, da dann natürlich viel weniger Material pro Turm notwendig gewesen wäre. Mehr als dünne Lila-Entladungen wären dann aber sicher nicht mehr möglich gewesen.

Beste Grüsse
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MaxZ
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von MaxZ »

Mit den parallelen Kondensatoren sieht der Aufbau aus wie die "Mini"version des bekannten russischen HV Forschungszentrums... :hihi:

Bild


Liebe Grüße,
Max
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Multi-kv
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von Multi-kv »

kilovolt, Du solltest Dein Setup einfach in den Garten verlegen und etwas großzügiger planen - dann sieht es bei dir auch bald so aus :-)
und die Nachbarn hätten auch noch etwas davon! :hihi:

Es kommt am Ende ja nicht auf die Spannung, sondern den Spaß an ;-)
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von kilovolt »

Hallo Max und Multi-kv ;-)

Danke vielmals für Eure Gedanken :)
Multi-kv hat geschrieben: Sa 22. Aug 2020, 09:46 kilovolt, Du solltest Dein Setup einfach in den Garten verlegen und etwas großzügiger planen - dann sieht es bei dir auch bald so aus :-)
Dafür müsstest aber Du dann meine Frau überzeugen. Dies hingegen ist schwieriger und gefährlicher als jedes HV-Projekt selber :moep:

EDIT: Habe heute noch Messungen am fertigen Tower vorgenommen. Der Strom ist nun tatsächlich erheblich gestiegen. Je nach Lichtbogenlänge konnte ich Werte zwischen 60 und 90mA messen. Dadurch ergibt sich aber eine neue Problematik: Der Strom geht gegen den maximal erlaubten Dauerstrom der Dioden. Viel mehr wird dann wohl nicht mehr drinliegen.

2. EDIT: Habe soeben nochmals im Datenblat nachgeschaut: Die aktuell verwendeten Dioden können offenbar dauerhaft 150mA, nicht 100mA, wie ich fälschlicherweise noch von den letzten im Kopf hatte, da bleibt mir also doch noch etwas Raum ;-)

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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von kilovolt »

Hallo Leute

mittlerweile bin ich wieder einen Schritt weiter. Der zweite Turm ist nun zusammengesetzt, jedoch noch ohne eingesetzte Diodenketten. Hier einige Eindrücke vom Bau:

20200827_195449[1].jpg
20200827_203934[1].jpg
20200830_121551[1].jpg
Inzwischen habe ich auch 128 Dioden ausgelötet, Lötzinnreste von den Anschlüssen entfernt und alle Anschlüsse geradegebogen.Eigenltich hätte ich nur 112 stück gebraucht, habe aber noch einige mehr ausgelötet als Ersatz. Bald folgt das Löten der Diodenketten.
20200830_114614[1].jpg
Und zu guter Letzt noch ein Bildchen mit den letzten beiden Kaskädchen. Die älteren Kaskaden existieren leider aus Platzgründen nicht mehr.
20200830_115205[1].jpg
Werde Euch auf dem Laufenden halten. Vielen Dank für Euer Interesse ;-)

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Bastl_r
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von Bastl_r »

kilovolt hat geschrieben: So 23. Aug 2020, 09:52
EDIT: Habe heute noch Messungen am fertigen Tower vorgenommen. Der Strom ist nun tatsächlich erheblich gestiegen. Je nach Lichtbogenlänge konnte ich Werte zwischen 60 und 90mA messen. Dadurch ergibt sich aber eine neue Problematik: Der Strom geht gegen den maximal erlaubten Dauerstrom der Dioden. Viel mehr wird dann wohl nicht mehr drinliegen.

2. EDIT: Habe soeben nochmals im Datenblat nachgeschaut: Die aktuell verwendeten Dioden können offenbar dauerhaft 150mA, nicht 100mA, wie ich fälschlicherweise noch von den letzten im Kopf hatte, da bleibt mir also doch noch etwas Raum ;-)
Dennoch Vorsicht!
Ich fürchte, dass die Dioden den Dauerstrom nur verkraften wenn sie die entstehende Wärme, zumindest zum Teil, über die Anschlussbeine wegbekommen. Das aber wird bei dieser Serienschaltung eher nicht der Fall sein.

bastl_r
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von kilovolt »

Hallo Bastlr

Danke für Deine Einschätzung.
In der Originalanwendung waren die Dioden auch in Vierergruppen in Serie geschaltet, allerdings auf einem Print. Bei meiner Anwendung sind die Dioden luftgekühlt, in der Originalanwendung lagen sie im Öl. Es ist schwierig zu sagen, was man ihnen zumuten kann. Ich werde nicht bis ans äusserste Limit gehen, aber 100mA müssten wohl noch drin sein, wenn der Dauerstrom im Datenblatt 150mA beträgt. Wenn es Probleme geben sollte, dann vermutlich eher wegen den kurzzeitigen Stromspitzen, denn diese fallen in meinem Setup aufgrund der Dreierparallelschaltung der Kondensatoren vermutlich einiges höher aus als in der Originalanwendung. Wiederum habe ich nur kurze Runs und die originalen Röntgengeneratoren mussten wohl auch längeren Betrieb überstehen, nehme ich mal an. Wie gesagt, es ist nicht ganz einfach zu sagen, wie weit man bei solchen Sachen gehen kann (und auch wie genau meine Messungen überhaupt sind), aber ich habe auch noch einige Ersatzdioden da. Sollte es einzelne Ketten killen, dann muss ich die halt ersetzen und dann entsprechend weniger Strom fliessen lassen :| Es ist auch fraglich, wieviel mit den beiden Röntgentrafos und der(n) IGBT-Brücke(n) überhaupt zu machen ist.

EDIT: Habe soeben nochmals das Datenblatt konsultiert: Interessanterweise sind die Maximalströme für die Variante in Luft und unter Öl separat gelistet, ein sehr vorbildliches Datenblatt! In Luft beträgt der Maximalstrom 150mA, unter Öl sogar 250mA (wohl wegen der besseren Kühlung im Öl), beide Werte gelten für 55°C. Sollte also passen.

Hier das Datenblatt der verwendeten Dioden, falls es jemanden interessiert:
https://www.deantechnology.com/products/ux-f2cl15

Vielleicht werde ich im laufenden Betrieb die Temperatur mal noch mit einer Wärmebildkamera prüfen, das ergibt dann allenfalls auch noch eine Idee, wie es etwa aussieht.

2. EDIT: Die Vorwärtsspannung einer Diode beträgt 16V. Bei einem Stromfluss von 150mA würde sie demnach 2.4W dauerhaft verheizen müssen, das ist schon eine Menge für solch ein kleines Gehäuse :| Bei 100mA wären es noch 1.6W.

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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von Multi-kv »

Das sieht wirklich richtig toll aus, kilovolt - beeindruckende Türme!
Tja, wie könnte man die Diodenketten weiter kühlen? Ich habe manchmal kleine Bleche an die Anschlüsse gelötet, die die Wärme besser abführen sollten.
Bei so einer HV-Geschichte ist dies wohl eher nicht zu empfehlen, da die Abstände eh schon etwas knapp sind. Evtl. so kleine runde Klemmkühlkörper, die eng direkt auf die Dioden passen?
Wäre wohl in jedem Fall viel Fummelei mit der Gefahr weiterer Corona-Verluste, würde es wohl erstmal so vorsichtig probieren, wie weit man gehen kann.
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Bastl_r
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von Bastl_r »

Moin KV
Danke für das Datenblatt.
Immerhin gelten die 100mA bei einer Umgebungstemperatur von 55°C. So warm willst Du es nicht haben in der Bastelbude.
Demnach hast Du bei normaler Raumtemperatur zusätzlich etwas "Luft" nach oben.

gruß bastl_r
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Re: kilovolts neue Ultra-HV-Kaskade

Beitrag von kilovolt »

Hallo Ihr Beiden ;-)

Danke für Eure Kommentare.
@Multi-kv:
Danke für die Idee mit der zusätzlichen Kühlung. Zusätzliche Kühlmassnahmen wären eine super Sache, aber tatsächlich dürften die Isolationsprobleme damit dann definitiv aus dem Ruder laufen. Freie Metallstücke bei dieser Feldstärke sprühen von sich aus schon ziemlich unschön, auch wenn sie nirgends angeschlossen sind (oder gerade deswegen). Ausserdem wäre dann die Kriechstrecke über das Diodengehäuse erheblich verkürzt. Ich werde es wohl mal versuchen, so wie es ist mit einem gewissen Restrisiko (immerhin hat es der erste Tower bisher eigentlich ganz gut mitgemacht). Die Überwachung der Betriebstemperatur mit Wärmebildkamera werde ich aber vermutlich noch nachholen, das wäre keine grosse Sache und man würde schnell sehen, wenn es da Hotspots gäbe und es wäre auch interessant zu sehen, ob die unteren Diodenreihen thermisch stärker beansprucht werden als die oberen. So wie ich es einschätze, müssten die unteren Diodenreihen stärkere Impulsströme verkraften, aber im Mittel dürfte die Verlustleistung wohl überall etwa die gleiche sein.

@Bastlr:
Bastl_r hat geschrieben: Mo 31. Aug 2020, 08:00 Immerhin gelten die 100mA bei einer Umgebungstemperatur von 55°C. So warm willst Du es nicht haben in der Bastelbude.
Demnach hast Du bei normaler Raumtemperatur zusätzlich etwas "Luft" nach oben.
Bin ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob damit tatsächlich 55°C Umgebungstemperatur gemeint ist oder 55°C Gehäusetemperatur der Diode :moep: So ganz klar finde ich diese Angabe nicht unbedingt. Ich würde eher auf die Gehäusetemperatur tippen, und diese wäre wohl schnell erreicht bei 2.4W Verlustleistung.

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