Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

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Multi-kv
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Multi-kv »

Hallo Bastl_r,

wenn Du den Strom beim Entladen der Capbank messen willst, kommst Du ja mit dem 600A shunt auch nicht weit, weil da vermutlich einige 10 kA in den ersten ms fließen.
Bei 600V und 600A dürfte wohl auch der Shunt verdampfen!
Du hast doch dicke Kupferleitungen mit 50mm2 oder mehr. Warum mißt Du nicht einfach den Spannungsverlust über 1m Kabellänge dicht an der Masse - da dürfte die Hochspannungszündung ziemlich egal sein bei so niedrigen Impedanzen in den Kabeln. Da der Querschnitt der Kabel recht genau und gleichmässig sein sollte, wäre das ein sehr guter Shunt für solche Ströme. Vermutlich könntest Du so recht bedenkenlos mit dem Oszi messen. Da dürften vermutlich auch noch einige V in den ersten ms abfallen, schätze ich :-)

Auf 1m Länge hast Du bei 50mm2 Cu-Kabel einen Widerstand von ca. 0,344 mOhm, bei 10 kA macht das einen Spannungsabfall von 3,44 V :-)
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Alexander470815
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Alexander470815 »

Naja der Shunt hat 0,1mOhm. ( 60mV / 600A )
Ich sehe keinen Grund warum der das nicht aushalten soll.
Vorteilhaft ist das dieser eine geringere Induktivität als ein Stück Leitung hat, damit sollte sich also genauer messen lassen.

Impedanzen sind hier ein gutes Stichwort, die Leitung hat einiges an Induktivität die den Stromanstieg deutlich stärker begrenzt als der resistive Anteil.
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Multi-kv
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Multi-kv »

Nehmen wir mal an, da fließen tatsächlich kurzzeitig 20 kA (halte ich für gut möglich), dann müßte der Shunt immerhin schlappe 40 kW (I*I*R) aushalten!
Vermutlich nur für 1-2 ms - evtl. übersteht er das...da er aber sehr viel weniger Masse hat als ein Stück 50mm2 Cu-Kabel wird er sicherlich ein Engpass.
Aber Du hast Recht, die größte Impedanz in dem ganzen Kreis dürfte wohl durch die Induktivität der Leitungen kommen und der eigentlichen Last (Spule oder was auch immer).

oglbi
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von oglbi »

@thunderbolt
Ich meinte natuerlich dass man das an einer Autobatterie mit ein paar hundert A abgleicht. :P
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Bastl_r
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Bastl_r »

Hallo

Der Shunt hat auch kein Problem mit den Strömen. Dessen Widerstand ist wenigstens durch dessen Angaben relativ genau bekannt.
Daher möchte ich die Messewerte von dem als "Kalibrierwert" für die Messung mit der Rogowskispule übernehmen.

Ich habe mich mittlerweile doch auch getraut trotz Hochspannungszündung das Oszi anzuschließen. So teuer sind die analogen Hameg ja nicht mehr. :trollface:
Dazu habe ich den Shunt einseitig geerdet und diesen Punkt auch als Masseanschluß für den (ollen Hameg) Oszi übernommen.
So wie es aber aussieht stört mir dennoch die Hochspannungszündung die Triggerung so dermaßen, dass es zu keinem sinnvollen Signal am Bildschirm kommt.
Das Bild im Anhang hatte ich vor zwei Wochen, nur mit Hammerschalter vom Oszi abgefilmt.
Auflösung war 1V/div. Also wenns Stimmt 10kA/div
Jetzt baue ich doch nochmal auf Hammerbetätigung um und schaue ob damit wieder bessere Signale abgefilmt werden können.
Oszi_2.png
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Bastl_r »

Aushalten tut der Shunt die Kurzzeitbelastung ohne Probleme.
Immerhin bestehen dessen Messestrecke aus Manganinstäben, vier Stück parallel und je 7mm stark.
Im Zweifelsfall darf der auch bei 600A Dauerstrom nicht überhitzen.
IMG_20200523_220553.jpg
IMG_20200523_220605.jpg
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Multi-kv
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Multi-kv »

O.k. - jetzt wo ich den Shunt sehe, glaube ich dass er problemlos hält :-) Den hatte ich mir wesentlich kleiner und dünner vorgestellt - so wie meine üblichen Shunts halt.
Das ist ja ein Monster - dagegen sind ja eher die 50mm2-Kabel mickrig :awesome:
Die angeschlossenen Kabel haben wohl eher 90 oder 120mm2.
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Alexander470815
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Alexander470815 »

Multi-kv hat geschrieben: Sa 23. Mai 2020, 20:45 Nehmen wir mal an, da fließen tatsächlich kurzzeitig 20 kA (halte ich für gut möglich), dann müßte der Shunt immerhin schlappe 40 kW (I*I*R) aushalten!
Und weiter? 40kW für sagen wir mal 10ms.
Macht 400 Ws / Joule.
Bei einer Wärmekapazität von 385 J / kg * K (Kupfer) erwärmt sich ein 100g schwerer Shunt gerade mal um rund 10K.
Bevor der schmilzt braucht es also nochmal deutlich mehr.
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Bastl_r
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Bastl_r »

Multi-kv hat geschrieben: Sa 23. Mai 2020, 23:04 Das ist ja ein Monster - dagegen sind ja eher die 50mm2-Kabel mickrig :awesome:
Die angeschlossenen Kabel haben wohl eher 90 oder 120mm2.
Ein paar kleine Shunts die hier problemlos verglühen würden habe ich auch noch in meiner Sammlung. Die verschone ich allerdings.
Die Leitung im Bild ist nur 50mm² Schweißleitung.
Hier in dem Beitrag sieht man sie zusammen mit der 70mm² die von den Kondensatoren kommt.
Da war die linke Elektrode noch ganz in den Halter eingeschoben. Jetzt ist sie bereits ca 8mm herausgezogen.

bastl_r
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Multi-kv »

Danke Euch für die Infos!
So kann man sich vertun, Alexander :roll:
40 kW klingt erstmal nach einer Menge, aber für wenige ms bleibt da doch wenig Energie im Material zurück.
Wenn ich die Dimension des Shunts vorher gesehen hätte, hätte ich auch überhaupt keine Bedenken gehabt. Hatte nur immer meine kleinen Blechshunts im Kopf :hihi:
- die hätten den Spaß ganz sicher nicht vertragen, haben auch eher den 500-fachen Widerstand bei wesentlich kleinerer Masse.
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stoppi
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von stoppi »

@Multi-kv: Kannst du mir bitte erklären, warum du bei nahezu jedem Thema hier deinen Senf dazugibst, obwohl du in den meisten Fällen keinerlei Erfahrungen experimenteller Natur hast und nur Internetquellen/Videos anderer zitierst? Ich kann mich nämlich nicht erinnern, wann du jemals ein Projekt zum Thema Hochspannung, Kondensatorbank, Tesla usw. durchgezogen hast...

Passender link: https://gutezitate.com/zitat/184970
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Multi-kv »

Oh, der stopperl wieder in seiner charmantesten Höchstform!
Kannst Du mir bitte erklären, warum Du hier regelmässig, herablassend herumfrotzelst und Leute angreifst?
Du warst hier in der Unterhaltung gar nicht involviert - ich sehe also keinen Grund in diesem Ton zu lästern.
Was geht da bloß in Dir vor, dass Du dich immer wieder genötigt siehst solche Kommentare abzulassen???

Du weißt, dass dies hier ein Forum ist und kein hochdotierter Wissenschaftswettkampf nach dem Motto "wer hat den größten, dicksten usw." ?
Was soll die Frage nach meinen Projekten bzgl. HV, etc. etc. - Du könntest Dir wenigstens die Mühe machen und ein wenig recherchieren: habe schon mit 40...50 kV gearbeitet und Ergebnisse hier vorgestellt - ist lange her.
Gerade eben habe ich ein Projekt zu Induktionsheizern gemacht - hat dich nicht besonders interessiert.

Du selber beschwerst Dich, dass hier nicht mehr viel los sei - vergraulst aber regelmässig die Leute indem Du höchste wissenschaftliche und mathematische Ansprüche stellst und dieses Niveau hier offenbar von allen Teilnehmern erwartest - und wenn einer dies nicht erreicht und es wagt, trotzdem seinen Mund auf zu machen, wird er aufs heftigste attakiert - immer und immer wieder. Eine Zeit lang lasse ich mir das gefallen, demnächst werde ich aber solche Kommentare melden und darum bitten, dich hier eine Weile vom Forum beurlauben zu lassen.

Einen schönen Tag und entspann dich mal ein bischen!

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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von oglbi »

Welche Vorsichtsmassnahmen ergreift ihr mit dem Oszi? Ich frage weil, als ich das letzte Mal viel Strom habe fliessen lassen, der Bildschirm fuer 3s dunkel blieb.
Die Computerkabel waren im Dezimeterbereich neben dem Lastkreis (nicht aufgepasst). Wenn man nun mit einem Messgeraet (Oszi) direkt am shunt ist kann das doch nicht gut sein.
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Bastl_r
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von Bastl_r »

Der Oszi steht beim Ereignis schon um ca 2m entfernt. Und wie gesagt hatte ich einen Punkt als gemeinsame Masse erklärt und diesen zusätzlich mit PE verbunden.
Leider verstrubelt mir die Hochspannungszündung praktisch jedes mal die Triggerung wodurch der Strahl oftmals während dem Ereignis komplett weg bleibt. Das was bislang übrigblieb war bis auf ein paar Andeutungen eigentlich immer unbrauchbar. Insbesondere die Signale der Rogowskispulen weil ich dafür die des Eingangsempfindlichkeit ganz hochdrehen muss.

@Stoppi: Ein bisschen labern gehört in dem Forum doch auch dazu und hab hier in "meinem Thread" kein Problem damit.

bastl_r
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stoppi
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Re: Capbank aus alten Blitzelkos in Betrieb nehmen

Beitrag von stoppi »

Also ich werde bei meiner Kondensatorbank sicher nur mit meinem billigen zweitoszilloskop Dso150 (https://www.ebay.com/itm/DSO150-15001K- ... E9XXZzLGZw) messen. Erstens würde ich einen eventuellen Totalschaden bei rund 20 Euro Kaufpreis verschmerzen und zweitens bin ich dank Akku flexibel und muss auch nicht auf Erdung achten...
Mein teureres DSO möchte ich hierfür nicht riskieren. Das Dso150 hat soweit ich mich erinnere als kleinste zeitablenkung 10 usek/div. Das reicht locker für die Aufzeichnung einer Entladung. Und single shot hat es auch im Gegensatz zu einem reinen analogen oszi...
Dateianhänge
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